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Bericht zur Tour "`Und suchet uns nicht in der Unterführung!` am 04.04.2018 mit Kümel, Lance, Santa und Susi"

Da kam mir der Krümel doch tatsächlich wenige Minuten mit einem Weckruf an die noch schlafenden "alten Herren" zuvor und schreckte sie wie gackernde Hühner auf. Naja, eher wie tiefgefrorene Hühner, denn des Krümels Ruf und der meinen Echos darauf waren dann auch schon wieder das Ende der Kommunikation, denn erst "kurz vor Kaba" kam noch der Lance aus dem Tee und wir verabredeten uns am Pfaffensteiner Wehr. Der Krümel und (man glaubt es kaum) der Santa schlappten aus ihrer Warteposition am Wasser zu mir, doch es zeigte sich, dass ich dort oben einen blöden Platz eingenommen hatte, denn der mit dem spontan anradelnden Igor und dem voll schlanken Lance auf fast 250 Menschenjahre angewachsene Haufen begann die schmale Ritze des Auslasses am Ende des Geländers zu verstopfen, wie Kohletabletten so was an anderer und meist etwas verschwiegenerer Stelle gerne tun. Dass der Gü50+ und die Brezel noch dazustoßen wollten, wurde uns als urbane Legende zelebriert, doch erst viel später wurde uns der Grund der Auslassungen klarer. Punkt 18 Uhr wollten wir eigentlich losradeln, doch das Geplapper mit dem Igor nahm einfach noch ein wenig Zeit in Anspruch und uns den Druck des frühen Starts.

Die sich an der Standardbrücke zur Standardzeit treffenden "jungen Wilden" kamen bei uns angeradelt und nach der Winterstarre war es schön, die Geister mal wiederzusehen. Das Verständnis für die Einrichtung einer Gruppe der "runden alten Herren" zur Verringerung der Gesamtgeschwindigkeit der Atmung der ansonsten immer am Ende hechelnden Nachzügler und auch der Versuch, durch Wahl eines alternativen Startplatzes der mentalen Verpflichtung zum Verschweißen der ungleichen Gruppenleistungen zu entgehen, ist noch nicht bei allen Teilnehmern vollwirksam angekommen. Irgendwann wich aber auch das anschwellende Gelaaber (Ach Hörn, wie hab ich Deine Sprüche vermisst!) dem zusehends nervöser werdenden Klingeln, welches als Zeichen des "los geht's!" in den letzten Jahren in Mode gekommen ist und die finale Verstopfung des Auslasses löste sich wie vorgesehen in zwei Schwällen auf, ohne dass ich hier eine Analogie der bereits vorher aufgenommenen Gedankengänge herstellen oder gar wieder aufgreifen möchte. Sorry für die sich vielleicht doch aus Versehen bildenden Bilder im Kopf!

Die sich am gar nicht so weit entfernten Horizont aufbauschende Gewitterwolke drohte verdächtig in unsere Richtung und zwang uns freiwillig über die Mariaorter Brücke und am Gasthaus Krieger vorbei den Asphaltweg hinauf. Wir schleppten unser (über die Wintermonate der rein platonischen Liebe zu unseren Bergrädern angeschwollenes) Wellfleisch den zunehmenden Abhang hinauf und beobachteten das zusehends näher kommende, in Form von Regen und Blitzen heranrückende Unglück. Irgendwie kamen wir dann in den Feierabendverkehr der lokalen Landwirte, der uns nicht nur einmal in die Seitenwege zwang, um nicht von den seitlich aus den teilweise monströsen Traktoren herausragenden Tentakeln aufgespießt zu werden. War der Feierabendverkehr schon durch den Bau der A3 beeinflusst? Müssen die Landwirte nun dort ausweichend reagieren? Wann habe ich eigentlich das letzte Mal Feierabendverkehr gehabt? So viele Fragen, so wenige Antworten!

Wenn sich bei einem heranziehenden Gewitter die Härchen aufzustellen beginnen, ist es an der Zeit, die unfreiwillige Aufgabe eines Blitzableiters höchstvorsorglich abzulehnen und so verschwanden wir in wilder Hatz durch den Wald bis nach Etterzhausen, wo wir eigentlich unter einer Unterführung Schutz vor den Unbilden der Natur suchen wollten, doch es stellte sich erst ein freistehendes Buswartehäuschen und dann der ausbleibende Regen dieser Idee in den Weg. So radelten wir weiter und es mag als ein Zeichen eines der zahlreichen Götter dieser Welt gelten, dass wir genau an der Pizzeria "Don Pietro" vom Regen überrascht wurden und wir nach kurzen Blickkontakt gemeinsam beschlossen, dem Regen und dem aufkommenden Sturm einfach ein Schnippchen zu schlagen und das Ganze locker bei einer Radlerhalben auszusitzen. Also suchet uns nicht in der Unterführung!

Die Lieferung des Bieres dauerte gefühlt ewig (da fällt mir doch das Zitat "Wenn sie was Kaltes haben wollen, müssen sie schon eine Pizza bestellen!" ein) und als es uns kühler wurde, als das Bier war und wir uns in den Innenraum verzogen, konnte und wollte keiner von uns der Versuchung einer leckeren Steinofenpizza bzw. (je nach Teilnehmer) eines angehäuften Haufens Spaghettis "al Mare" widerstehen (da fällt mir doch glatt wieder die Antwort auf die dortige Frage "Ist der Fisch frisch?" mit "Ja sehen Sie da draußen irgendwo ein Meer?!?" ein). Am Ende konnte ich sogar noch eine Runde ausgeben, denn der Krümel hat als einer der letzten seinen Anteil an des Alberts Kranz bei mir ausgelöst! So nahm das Unheil seinen Lauf, denn auch das weitere Bier schmeckte weiterhin gut und der mit einer langen Lieferzeit behaftete Ramazotti (Es wurde wohl alles direkt importiert und bis sich so ein Ramazotti aus Italien, etwas Eis aus Grönland und eine Zitrone aus Spanien im Glas aus Zwiesel vereinigen konnten, dauert eben seine Zeit) war am Ende trotzdem lecker! Anders als vielleicht die hier beschriebene Beschreibung suggeriert, waren wir deutlich länger in der Pizzeria als draußen auf dem Radl. Ein echt würdiger Saisonauftakt!

Bei der Befahrung des Weges im Dunkeln (!) zurück gedachten wir der SuperMario-Sprungstelle an der Leitplanke und entschieden uns, den Lance noch nach Hause zu bringen. Das stellte sich zwar nicht als Fehler dar, aber die aufgescheuchte Jugend im Hause des Lance verleierte nur die Augen ob der fetten alten Kerle mit ihren Möchtegernrädern. Es gab noch eine Rettungshalbe, denn der Alkoholpegel begann schon wieder auf einen gesundheitsgefährdenden Wert zu sinken. Auf dem weiteren Heimweg entschieden sie der Santa und ich kurzfristig gegen eine Heimsuchung der Maria vom Krümel und so fuhr er allein ins Heim und wir zurückgebliebenen Radler den Schelmengraben und (zumindest ich) den Nettoberg hinauf. Eine alles in allem echt gelungene Einsteigertour vom Feinsten!

Das Höhenprofil von Susi


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Fahrstrecke 23,34 km
gesamte Höhe 180 Hm
Fahrzeit 4h 3m
Schnittgeschwindigkeit 5,7 km/h
maximale Geschwindigkeit 39,6 km/h

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