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Bericht zur Tour "`Doppelter Spaß bei halben Kosten` am 14.06.2015 mit Hörn, Rotwild, Socke, ´s Φ und Susi"

Es ging doch am Anfang tatsächlich eine Mail hin und auch her! In diesen dunklen Zeiten, in der ein nicht verschlüsseltes Kommunikationsmedium seinen vermeintlichen Siegeszug durch die Welt angetreten hat, spürte sogar das dem schnellen Zeitgeist erliegenden Φ, dass es an der Zeit wäre, sich dem Wahnsinn der terminlichen Abstimmung durch das sofortige und dauerhaften Abschalten seines angebissenen Apfel-Telefons (noch so eine Unsitte) zu entziehen und auf einmal spürte er den befreienden Gedanken der Kommunikationsfreiheit und .. aber das gehört hier doch alles gar nicht hin!

Ich stand überpünktlich und doch als Letzter am Treffpunkt, hatte mir vorher (gegen jedes bessere Wissen – aber damit bin ich ja nicht allein) ein halbes Pfund Tatar zugeführt und erneut festgestellt, dass dieses Timing echt beschissen war. Also nochmal: Vor dem Sport Kohlenhydrate und Zucker - Nach dem Sport Proteine. Ist das so schwer zu verstehen? Aber der Mensch scheint ja nur unter Schmerzen zu lernen und das - wie der Kater es uns schon so oft gezeigt hat - auch nicht immer so richtig erfolgreich. Jedenfalls wurde mir schon nach der kurzen Ansage "Jägersteig!" vom nicht angemeldeten Φ auf dem Weg zum Regen runter und dem gleich folgenden Schotterweg zum Popp’N’Benz bewusst, das Traubenzucker im Blut die Energieversorgung der Muskeln durchaus positiv beeinflussen kann, wenn er sich denn von der auf Hochtouren arbeitenden Verdauung im Pool der im Magen vermengten Dinge auch finden ließe. Fand sie aber nicht. Dafür hatte sie genug damit zu tun, die Fleischreste des Morgens in mir an die richtigen Stellen zu verschieben. Kurz gesagt: So richtig fit hatte ich mich für diese Fahrt nicht aufgestellt.

Socke und ‘s Φ preschten den grünen Weg in Richtung der Bismarcksäule voran und Schwarzwild konnte sich anfangs nicht so richtig entscheiden, ob er sich eher zu den Hörnchen des Hörns oder zu meinen ausgelaugten Beinen hingezogen fühlen sollte, doch am Ende war er immer bei den Leistungsträgern vorn, während ich versuchte, niemanden hinter mich zu lassen, was mir zum Glück auch weitgehend gelang. Der Vorteil der entschleunigten Fahrt war allerdings, dass sich zwischen den noch um Luftreserven verfügenden Teilnehmern verschiedene entspannte Gespräche entfalten konnten. Ich hatte zwar mit meiner eigenen Verdampfung genug zu tun, doch meine Ohren funktionierten noch leidlich und so lauschte ich den Aussagen "Urlaub ohne LAB bedeutet: Doppelter Spaß bei halben Kosten!" und hatte damit auch noch zusätzlich zu tun, meine Atmung unter Kontrolle zu halten.

Nach dem Anstieg in der "Nassen Seige" und irgendwo kurz vor Wolfsegg teilte ich atemlos dem neben mir dehydrierenden Hörn mit, dass sich meine gerade so schön umgebaute und eingestellte Schaltung mit einem Mal ganz seltsam anfühlt und manchmal muss man einfach einen Gefühlen folgen, denn in Wolfsegg selber sah ich zufällig ein an mir vorbeifliegendes und abgespreiztes Kettenglied. Zum Glück hatte ich alles an Werkzeug und auch ein Kettenschloss dabei, so dass sich diese Pause, die Socke spontan in den Schatten verschob, nicht allzulang in die Länge zog - und auch die Länge meiner Kette nicht verkürzte.

Ich habe mir zum ersten Mal gemerkt, wie man den Weg von Wolfsegg nach Duggendorf findet: in die erste Straße nach der Burg einbiegen, der sich nach wenigen 100 Metern gabelnden Straße nach rechts und der nächsten Abbiegung nach links folgen, über die Wiese und den Waldweg so lange hochfahren, bis sich nach rechts der Weg zum kurzen und knackigen Anstieg öffnet und diesem auch folgen (hier hab ich Socke, der mit dem Treckingrad unterwegs war, erfolgreich zum Absteigen gezwungen). Einfach immer weiter fahren und dann - wenn sich der Weg wieder zum Fahrweg gemausert hat - einfach (mit einer Rechts- und später folgenden Linkskombination an Weggabelungen) dem roten Dreieck folgen, bis es grün wird. Dem grünen Weg immer geradeaus folgen, folgen, folgen und folgen und dann kommt man - so man seiner Intuition folgt und den Verlockungen der Abzweigungen widersteht - zum Trail hinunter nach Duggendorf. Naja, ich hab es geschafft, wollte eigentlich Socke die Vorfahrt lassen, doch weil ich schnell merkte, dass er mit seinem nicht gefederten Rad und den für die Straße gebauten Reifen in diesem Terrain leichte Kontrollprobleme hatte, fuhr ich zum ersten Mal in meinem Leben der Socke in einem Trail davon. Zur Strafe vergaß ich in meiner andrenalingeschwängerten Euphorie, dass ich vor der Kehre mit dem darauffolgenden steilen Anstieg vielleicht hätte schalten sollen.

Ab diesem Zeitpunkt sah ich am Jägersteig in Richtung Pielenhofen von Socke eigentlich nichts mehr und auch ‘s Φ drosch scheinbar ziemlich enthemmt davon, denn von seinem Sturz, der durch die Knieschützer erfolgreich abgefangen wurde, war am Ende, als wir Zurückgebliebenen ihn wieder fanden, nur eine Erzählung und eine Kontrolle der Knie übrig .. <sing>Ich hab Dein Knie gesehn, das durfte nie gescheh'n, nun kann ich die versteh’n, die immer sagen: Du bist .. </sing> *ähm* .. nein, das passt nun doch nicht mehr so wirklich :)

Obwohl wir am Waldkindergarten richtig abbogen und dem schier endlosen Schotteranstieg folgten, versäumte es ‘s Φ, an der richtigen Stelle die richtige Abzweigung zu nehmen (Am ausgeschilderten "Bretterschlag" weiter dem Wanderweg nach Pielenhofen zu folgen, wäre der richtige Trick gewesen) nun so kamen wir folgerichtig nicht an der gewünschten Stelle raus, doch war die Fahrt auch so eine wirklich wunderschöne! In Pielenhofen trennten sich Hörn und Schwarzwild, um auf direktem Wege (was auch immer der direkte Weg gewesen sein kann) und unter Umgehung des Huf die heimischen Gestade zu erreichen, während ich mich entschied, auf dem extrem steilen Anstieg direkt ab der Kreuzung in Pielenhofen den immer noch mit Laktaten aufgeladenen Leistungsträgern zu folgen. Au Mann! Die Sonne brannte recht unbarmherzig, die Zuckerreserven waren noch immer alle, Laktate waren gerade aus und der Berg vor uns legte sich geschmeidig unter den in der direkten Hanglinie liegenden Weg. Weiter oben warteten die beiden auf einer bereitgestellten Entspannungsecke und ab dann ging es ohne weitere Faxen auf direktem Wege über Asphalt nach Adlersberg und den Schotterweg zum Albert hoch.

Die Geschichte wäre hier eigentlich zu Ende, aber es ergab sich noch die Geschichte, dass ‘s φ bei der Getränkeausgabe in der prallen Sonne locker 20 Minuten warten musste, denn der Getränkeausgeber (nein, nicht der Albert) war irgendwie mit der Aufgabe des Getränkeausgebens und nicht zuletzt auch mit der Summenbildung hoffnungslos überfordert. Aber am Ende hatten wir alle unsere Mass und ich konnte all die Fehler der morgendlichen falschen Ernährung einfach durch Zuführung dieser schwer leckeren Kombination von Wasser, Hopfen, Gerste, Malz - und einiger anderer Zuschlagstoffe, da es sich bei meinem Getränk um eine dunkle Radlmass handelte - ganz einfach korrigieren! Also mein Tipp: Vor dem Radeln eine Mass und schon wird alles gut!

Der über Lappersdorf kreisende Heli sorgte bei den zurückgebliebenen LABs für Sorgen und doch hatte der nichts mit uns zu tun. Hörn kam dann am Ende auch noch heil in seinem Heim an (so berichtet er zumindest via einem alt eingesessenen Kurznachrichtendienst) und tat das Gleiche wie ich: In den Schatten werfen und Rumlungern! Gutes Tun!

Das Höhenprofil "'s φ"


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Fahrstrecke 37,5 km
gesamte Höhe 675 Hm
Fahrzeit 2h 22m
Schnittgeschwindigkeit 15,8 km/h
maximale Geschwindigkeit 64 km/h
maximale Steigung 29 %
maximales Gefälle 24 %

Grusi