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Der Herbert startete einen ins Leere verhallenden Aufruf zur Mondfahrt und ich entschied sich spontan nach Ausfall aller Partner zum Erklimmen steiler Wände zur Suche nach den Urspüngen der Bergradfahrer. Nicht mal der Iso, der sich gewöhnlicherweise nicht meldet, wenn er mitfahren will, meldete sich nicht und fuhr wegen (nadel- und ) fadenscheinigen Vorwänden dann doch nicht mit.
Schon beim Anrollen zum Treffpunkt kam mir ein McDonalds/Burgerking-RVV Bus entgegen, an dem vorne in großen Buchstaben "Im Dienst der Burger" stand .. schau an, da wird auch jede Einnahmequelle erschlossen! 's φ stand in Arbeitsuniform zu Hause in der Tür und verweigerte zu Herberts unbeschreiblicher Erleichterung die leistungstechnische Verdopplung und altermäßigen Halbierung der Tour (ja, ja, die Kleinen).
Herberts Aussage: "bin nur normal fit, also bitte einfach die Standardwege", erwies sich spontan als die erste unüberlegte Aussage, denn die Rufe von den Standardwegen *und* von oben "kleiner Gang!" deuteten bereits die ersten unangenehmen Dinge an, die sich so im Laufe der weiteren Fahrt ergeben sollten. Zumindest war beiden Teilnehmern, die sich in lange Gewänder gehüllt hatten, nicht mehr kalt und beide radelten nach einem stummen Leidensblick tapfer beim menschenbefreiten Huf vorbei.
Am Telefonmast versuchten wir 's φ nur mit der Hand und der Antennenvergrößerung durch den Rahmen anzurufen, aber die Verbindung kam nicht zustande bzw. brach ab, als wir zügig ins Unterholz brachen .. also abbogen (nur zur Sicherheit). Im Bayerischen Wald brodelten die Gewitterwolken auf und über dem Gambachtal stand ein seltsamer Nebel (burning down the Gambachtal?). Das Wasserwerk bei Hainsacker (wo immer der Heinz ackert) stand alles voller Autos und wir machten uns auf zum Stockenten jagen. Jedoch fanden wir fast auf Anhieb den Einstieg zum Trail, der dem SaShi letztens verborgen blieb und es kam irgendwann der Satz "Lieber ein ohhh, damit kein aahrg kommt!", als sich die Brombeerranken in den Weg rankten und der Warnruf ohhh dem aahrg zuvorkam. Am kleinen Schwein, das auf der ehemaligen deutschen Währung rumkaut (des Rätsels Lösung notwendig?) ging es über den Wiesentrail den grünen Weg entlang und selten genoss der Herbert den Komfort des Fully mehr, als hier.
Es ging konservativ bis Regendorf und der Feuerwehrtrail wurde beinahe versehentlich übersehen ("ich hab die falschen Reifen drauf", "hab vergessen zu blinken", "ein Freund kam zu Besuch"...) und dann doch ignoriert. Am Hof in Neuhof säßen 3 Gänse rum und warum musste ich nur sofort an zu Hause denken? Schon hier zeichnete es sich ab, dass mangelndes Wasser nicht unser Problem werden wird und die vom Hörn im Radschlamm gemessenen "4% Hundekot" wurden diesmal durch "6% Pferdemist" gewürzt.
Das schöne Tal des Amselsteigs hat der Herbert nur im unteren Bereich in schöner Erinnerung, da oben traditionell die rot verschleierten Augen und der rasende Puls in Kombination mit der Schnappatmung einen richtigen Genuss leider nur bedingt zulassen. Es zieht sich bis Maad noch ziemlich hin und hoch. Ein Griff in das Maisfeld und an den Kolben verschafft mir eine kurze Verschnaufpause und ein Beruhigen des mörderisch knurrenden Magens. Der Anfahrtsweg zum "evil eye" war fürchterlich ausgewaschen (ja, ja, der Sommer 2011). An Ende verweigerten 50% der Teilnehmer das schlammig, glitschige Wurzelhüpfen am "evil eye", doch das tat der Freude der Befahrung des wunderschönen Gambachtals keinen Abbruch. Als Antwort auf der Hinweis von mir, dass der Bulle am Boulevard normalerweise nur auf rote Farbe abgeht, presste der Herbert nur ein unverständliches "na super!" zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Der Weg war super schmadderig und nur das Glück des Dämlichen verhinderte eine Reifenperforation meines Rades, als ich über 4 parallel liegende Stacheldrahtreihen am Einstieg zum Boulevard, wo diesmal kein Bulle stand (der stand schon früher auf .. auf einer vorgelagerten, getrennt eingezäunten Wiese), unbemerkt rüberrollte.
Im hinteren Teil des Gambachs hörte der Herbert die einzuschlagende Richtung weitgehend an meinem Fluchen bei hoher Geschwindigkeit (der "ersten Fluchgeschwindigkeit"), welches sich meist auf Schlamm, glitschige Wurzeln, umgekippte Bäume, weggespülte Wege etc. bezogen. Am Ende ging es am Gambachstüberl und am Hesperidengarten vorbei über die 3 Hügel nach Regensburg, wobei wir dem Gaudimax nicht ausweichen wollten. Oben versuchte ein Laster sich samt Anhänger aus dem Matsch zu befreien und mein fragenden Blick "helfen?" wurde von Herbert mit "Unsinn!" beantwortet, was sicher seine Berechtigung hatte. Die Helligkeit nahm direkt proportional zum ALdezustand des Akkus meiner Radlampe zunehmend ab (wo auch immer diese blöde Neige ist, ausgerechnet jetzt muss mein Akku und die Helligkeit da hin! Was machen die denn da schon wieder?).
Am Bahnübergang warteten wir brav bis zur Öffnung der Schranke auf Zuruf, der Ruf vom Herbert auf der anderen Seite "sind durch" wurde vom Lautsprecher immerhin mit einem "Danke" quittiert und die Schlagbäume schlugen wieder zu. Schließlich war nicht nur der Akku meiner Lampe, sondern auch die vom Herbert leer. In der Dämmerung brachen 3 Rehböcke an unterschiedlichen Stellen über den Weg und unsere Gedanken waren beim Krümel und seiner Reh-Tour.
Am Ende landeten wie im Aua, verschnabulierten Salate und Proteine und trafen am Ende den Brooovvvv, der zufällig beim Stammtisch war. Das Leg-O-Meter vom Herbert bestätigte die Daten meines Höh-O-Meters. Ein würdiger Abschluss und wir gedachten den Zeiten, als wir (noch im letzten Jahrtausend) mit unseren 28" Tourenrädern die Wurzeln der Region unter unsere Straßenreifen nahmen.
Fahrstrecke | 43 km |
gesamte Höhe | 605 Hm |
Fahrzeit | 3 h 1m |
Schnittgeschwindigkeit | 15,6 km/h |
maximale Geschwindigkeit | 56 km/h |
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Das Ältestenrad