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Bericht zur Tour "`Vasco da Gama` mit Jo- und Su Shi"

Der spontane Entschluss der Einberufung "Sonntag 09:30 Uhr an der Brücke" per Rund-SMS (hat doch T-Mobile wegen der großen Störung letzte Woche einen kostenfreien SMS Sonntag versprochen) und Bergradfahrerrundmailverteilungsnachricht scheiterte für die Unentschlossenen scheinbar an verschiedenen Stellen und so legten nur Jo- und Su Shi pünktlichst am Treffpunkt an. Nach Abwarten der obligatorischen "Langschläferminute" setzten wir die Segel und schipperten auf bekannten Wegen bis nach Tegernheim, wo die TwinPeaks in düsteren Höhen mit dem Himmel verschmolzen und die Schreie der Vögel das bedrohliche Szenario der Anstiege und des immernoch per Handschaltung aufzulegenden kleinsten Ritzels bei Su Shi die Nachenhaare zu den gleichen Bergen stehen ließ, zu denen wir in Erkundungsabsicht aufgebrochen waren.

Am oberen Ende der Zwillinge scheiterte Su an der mangelnden Ausgewogenheit des Gleichgewichts, stellte den Kiel schräg in einer Sandbank auf und ankerte mit einem Kniefall, wohl um den Beistand der heiligen Luftpumpe zum Gelingen der weiteren Fahrt zu erbitten. Kurz vor dem Gipfel trennten sich die bekannten Wege von den weißen Flecken auf der Landkarte und wir fügten keine weiteren weißen Flecken hinzu, sondern begaben uns nach kurzer Besprechung mit der Mannschaft auf Trails, die niemals zuvor befahren hat. Die einzigen Lebewesen, die dort Ihre Spuren hinterlassen hatten, waren die gefürchteten Sprungschanzenbauer, deren Fallen wir nicht immer rechtzeitig auszuweichen wussten.

Zurück auf der hohen Linie bekamen wir wieder sicheres Fahrwasser unter die Stollen und dachten an die einst verlorene und doch wiedergefundene Sonnenbrille des Lance - so lang ist's her! Am Ende der auf keiner unserer Karten verzeichneten, scheinbar menschlichen Siedlung Fußenberg öffnete sich angsteinflößend der Schlund des reißenden Gambachs, den wir gegen die Strömung zu bezwingen wussten. Der Boulevard wurde seinem Namen nicht gerecht, denn mitten auf der lieblichen, durch Stacheldraht gesicherten Oase der friedlichen Heimat standen 4 Zyklopen (Bullen? Stiere? Keine Ahnung, ich hab nicht nachgeschaut!), die sich und ihre Abwürfe bullig auf dem Weg breitmachten und ich war froh, dass Jo Shi das rote Shirt des Bullenlockers trug und die rote Markierung meine Halbmastschaluppe bereits teilweise durch die Patina der langen Reise verdeckt war.

Kurz nach dem Einstieg in den weiteren Verlauf des Canyons brachen wir nach links über eine Stromschnelle und begaben uns auf neue Wege, um den Seeweg nach Neuhof zu finden. Das Wagnis gelang! Nach vielen schlammigen, mit dornigen Stecken und Schrecken gesääten Pfaden erreichten wir unser Zwischenziel, beluden den freien Laderaum mit Pferdemist und nahmen dann den Landweg über Laub und Regendorf, wo uns eine völlig unbekannte Art der Bikenatter erwischte. Es muss eine Art Kreuzbikeotter gewesen sein, denn zwei Glieder der Ankerkette der unter Kommando von Jo Shi stehenden Jolle legten sich in ein perfektes Kreuz harmonisch und nahezu untrennbar in der unmittelbarten Nähe der unteren Winde zusammen und erst der Einsatz der vereinigten Notwerkzeuge brachte nach einer halben Stunde den Erfolg, der den unrühmlichen Abbruch der Erkundungen nicht notwendig machte.

Leider mussten wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit auf die Auffüllung der Frischwasservorräte zum Hufe verzichten und unsere Liebsten erwarteten uns am Kai voller Glück, denn die lange Wartezeit hatte nun endlich ein Ende.. mein Gott, sind die Kinder groß geworden!

600Hm auf 40km, 2:30 Stunden Fahrzeit und 30 min Reparatur

Su Shi