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Oh, Mann, 17:30 Uhr und ich noch nicht in den Radklamotten! Schnell umziehen und losfahren, sonst komm' ich - ja, ja, ja - tatsächlich noch als letzter zur Brücke!
17:55 Uhr an der Brücke, eine Menschentraube steht schon davor und mir schwant nicht's Gutes.
Schnell einen Blick in die Runde geschmissen, ah ja, der Toni, das Klein-Phi, der Nachbar, die Su Shi samt weiblicher Verstärkung, der Bergaufkerstin, irgendwo daneben unser Prof. und der mit den NEUEN TRIKOTs wedelnde Ernesto. Ein Gesicht erschließt sich mir erst auf den zweiten Blick, der Mannibua, auch Lucatoni genannt, von dem wir später noch sehen werden, wie man einen Berg rauf und auch runter fährt, groß ist er geworden der Kerl. Und ein anderes ganz und gar nicht, später erfahr ich aber, dass dieses Gesicht auf den Namen Marcus hört.
Ja, zwei Gesichter des engeren Bergradfahrerzirkels sind nicht dabei, Hoffnung keimt auf, vielleicht bin ich ja doch nicht zu spät. Aber je länger wir auch warten, Gü 45 und der Jo Shi lassen sich nicht blicken. Ich ergebe mich also meinem Schicksal.
Nachdem einer aus dem Pulk die Losung Jägersteig ausgegeben hat, geht's von der Brücke noch ganz gemächlich rüber an den Pfaffensteiner Hang und am Ende der Sackgasse den netten vom letzten Regen schön angefeuchteten Trail zwischen Zäunen, Brennnesseln und Schneckengetier hoch auf die Winzerer Höhen. Während einer Runde zu Ehren Watzliks übergießt uns SuShi mit diversen Kommentaren, deren Inhalte sich einigen von uns auch nach längerem Nachdenken nicht erschließen lassen weshalb zum Weiterfahren gedrängt wird. Die Kerstin ist sich am Einstieg zum Forest Jump wieder einmal nicht sicher ob sie links oder geradeaus weiterfahren soll worauf sie sich für den Mittelweg entscheidet und prompt nicht mehr weiter kommt. Der komplette Rest hat sich dann für die Linksspur entschieden weshalb wir nach kurzem Tunnelblick auch tatsächlich in Aichahof wieder ans Tageslicht gelangen. Während unser Guide zusammen mit mir noch rätselt ob wir nun die eine oder die andere Wiese senkrecht nach Adlersberg hochfahren sollten, entscheidet sich unser heimlicher immerwährender Guide Toni für die dritte Variante über den Palazzo Prozzo. Oben angekommen findet sich über Eibrunn, an dem mittlerweile mythenumrankten uphill unseres legendären LuTze vorbei und durch Saurons Rampe hindurch ein recht passabler Weg nach Distelhausen. Ein großer Teil der Truppe kann dabei aus naher Nähe sehen, wie Lucatoni mit seiner Leichtigkeit des Seins den Berg rauf und die rasende Abfahrt runter fährt. Mir als Berichterstatter bleibt diese Sicht auf diese Dinge zumindest auf der Bergaufspur verwehrt, weil ich - in solchen Momenten wohl recht introvertiert - gerne vergesse, dass zum Treten auch Muskeln benutzt werden sollten. Gedanklich nun wieder in Distelhausen entscheiden wir uns für die im weiteren Verlauf manche FahrerInnen und ihre Entscheidungen massiv beeinflussende, neue und sehr interessante Variante des Anstiegs zum downhill runter nach Pielenhofen. Vielleicht sollte an dieser Stelle kurz erwähnt werden, dass der eine und auch die andere Fahrerin bereits an Saurons Rampe bemerkt haben, dass die von Su Shi nachmittags via Sternennetz angedeuteten Regenschauer in dieser Gegend tatsächlich Realität waren. Spätestens auf halber Höhe erkennt dann aber auch jeder von uns, dass feuchte Erde sehr zur Verklumpung neigt und mindestens einer von uns, dass sich in diesen Klumpen gerne Kettennattern verstecken, die bei jeder noch so kleinen Gelegenheit sofort zubeißen. Spätestens in diesem Moment erkennt Marcus den tieferen Sinn des Zusammenrottens von Bergradfahrern: Irgendeiner - Isotoni sei an dieser Stelle nochmals ganz feste gedankt - hat immer das richtige Werkzeug und ein anderer meistens die dazu passenden Augen dabei.
Die Kette ist deshalb schon nach ein paar Minuten geflickt und die Fahrt kann wieder weitergehen, doch der Konjunktiv mag's gerne anders.
So hätte es wieder weitergehen können, wenn an diesem Hügel nicht auch noch Augennattern ihr Unwesen treiben täten. Ich habe mir sagen lassen, dass sich diese Spezies insbesondere auf SRAM-Augen mit Schalter spezialisiert hat. Da muss sie wohl länger warten, aber wenn sie dann im richtigen Moment zuschnappt, bekommt sie besseres Material zwischen die Zähne.
So eine Situation kann einen schon an den Rand der Verzweiflung bringen. Deshalb hat auch jede und jeder großes Verständnis für das Klein-Phi, als es uns eröffnet sich fortan nur noch in einem eilig herbeizurufenden Haustaxi weiterzubewegen. Nach intensivem Zureden können wir den so grauenvoll zugerichteten doch noch dazu bewegen, sich von den Gravitationskräften nach unten zur Pielenhofener Naabbrücke schieben zu lassen. Doch der minutenlange Anblick des Verletzten und die große Angst, auch selbst Opfer eines heimtückischen Angriffs werden zu können, lässt die Bergaufkerstin sowie Luca- und Isotoni nicht mehr los und unsere Gruppe auf halber Strecke auseinander brechen. Da half auch das gute Zureden eines Frühjahrsgruppengastes während unserer Laktatschäumerverköstigung nichts mehr.
Während sich die einen also zum Waschen der Räder vom Bremshebel der Räder bis zur Naabe (arme Fische!) entschlossen, ließ sich der andere Teil erst mal ein schönes kühles Blondes im traumhaften Zentrum der eigentlichen Naabtalperle inmitten schöner Automobile und geschmeidiger Pflastersteine schmecken. Nach intensiven Nachforschungen teilt uns SuShi mit, dass sich die Waschweiber ebenerdig auf den Heimweg machen und wir - wenn schon nicht den oberen so doch - den unteren Jägersteig dazu nehmen werden. Die nette Wirtin der Schänke sei an dieser Stelle noch um herzliche Verzeihung gebeten für die diversen Schlammpfropfen, die unsere Schuhe und Räder nahezu ohne unser Zutun einfach fallen ließen. Als kleine Entschädigung sei hier noch ein kleiner Hinweis gemacht.
Auf dem eher gemächlichen Rückweg hat zwar auch SuShi noch etwas Kettenbeschwerden, die durchaus mit einem nicht ganz erfolgreichen Natterangriff erklärbar wären. Offensichtlich steigt die Beißlust dieser Biester mit der vor jeweils einer Stunde niedergegangenen Niederschlagsmenge im Quadrat. Dies würde auch erklären warum wir auf der ganzen Strecke durch das Penker Tal, rund um die Räuberhöhle und entlang der Naab bis hin zur Schlossschänke Prüfening keine weiteren Ausfälle haben.
Wie es der Himmel so manchmal will, fällt uns dort nach der ersten Bierrunde (ein Dank an Marcus) auch noch JoShi in die Arme, was dem selben gleich auch noch eine zweite kostet. Da ja aller guten Dinge bekanntermaßen drei sind, hat der erste ein Einsehen und beschert uns zur dritten Runde auch noch einen ordentlichen Regenguss von oben (den einzigen der ganzen Tour). Da doch einige Gutgläubige unter uns weilen und wir nicht nochmals unser schlangenhaftes Schicksal heraufbeschwören wollen, ziehen wir es dann aber vor, binnen einer Stunde nach Hause zu fahren.
Lance
Hier noch die Glanzlichter unserer Tour:
18:00 Uhr | 19:00 Uhr | 20:00 Uhr | 21:00 Uhr | 22:00 Uhr |
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Jetzt nun die gesammelten Daten, wie Tourparameter (von der Brücke bis zu Susis Heim;) ...
Fahrstrecke |
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Fahrzeit |
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Durchschnittsgeschwindigkeit |
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Vmax |
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gesamte Höhe |
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durchschnittliche Steigung |
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maximale Steigung |
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... und der Link auf die Fahrkarte!