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Der 10 Uhr Termin war am Sonntag schon durch und ich lag noch eng umschlungen und so weiter und so fort... mit einem Wort: Der 10 Uhr Termin war nicht zu halten. Wäre nicht der Yo gewesen, der mit der Initiative der Lanze telefonisch Überzeugungsarbeit gegen meinen Widerstand geleistet hätte (bestimmt 2 Sekunden), so wäre ich wohl nicht gefahren.
Der Treffpunkt beim Watzlick bescherte der Lanze bestimmt 30 Höhenmeter Vorsprung, den wir aber im weiteren Verlauf aufzuholen bereit waren. Dort war die Pfeilspitze zwar zu spät und damit auch in der Schreibverpflichtung, aber ich war ja sowieso gleich am Rechner und konnte dasmal im Rahmen einer Ausnahme durchgehen lassen.
Nach kurzen Schnacken stürzten wir uns den glibberigen Baumtunnel runter und genossen den Kneitinger Asphalt, der uns schöne 100 Meter nach oben brachte. Im weiteren Verlauf entdeckten wir eine schöne Waldabfahrt, die dann irgendwann nach der Vereinigung mit dem normalen Abstieg in Etterzhausen endete, wo die Lanze durch vorgetäuschten Luftverlust am Vorderrad erfolgreich eine Pause erzwang. Von fleissigen verbalen Scharmützeln begleitet, richtete die Lanze, der den franzosenventilbestückten Schlauch der Susi mit einem *bäääks* ablehnte, während der typisch deutsch mit einem Autoventil ausgerüstet Ersatzschlauch des Yo schon mehr seine Begeisterung zu wecken vermochte, den Plattfuß und ermöglichte allen eine Normalisierung des Pulses.
Die Bezeichnung "Der Unausweichliche" zauberte verzweifelte Gesichtszüge in die sonst eher verzückt blickende Visage des Yo und auch der Lanze blieb nur ein Kopfschütteln übrig. So unausweichlich wie der Name ist auch die Pulsgarantie, deren Höhe durch lautes Pochen und dem dazugehörigen Keuchen mit Sicherheit alle scheuen Waldbewohner in einen Sicherheitsabstand trieb.
Die Querung des Waldes ergab interessante Momente im Unterholz, deren Spuren sich Form eines Schmisses in das liebliche Antlitz der mitfahrenden Susi gruben. Der Blick in den Steinbruch hinunter erzeugten wieder einmal heimatliche Gefühle (so fern der Heimat;) und der darauf folgende Abbruch, in dem Yo Shis Vorderrad dem Ruf des Schlamm-Laub Gemisch "Ferft den Purschen zu Poden!" plötzlich folgte und sich seitlich verselbständigte und den Yo damit in den Schmutz zwang, erzeugte (da fragt man sich, zu welchem Satzteil das nun wieder gehört) freudige Gefühle und hinterher die übereinstimmende Aussage "Tiefer, tiefer, Du musst mit dem Hintern noch tiefer!"
Als die Lanze ein Schlammloch durchquerte und am Ende feststellte, dass der aktuell eingelegte Gang nicht ausreicht, um die Senke vollständig zu verlassen, war die Situation für die nachfolgende Su fast nicht mehr zu retten, da an deren Radl zwar der richtige Gang eingelegt und die Grube fast durchquert war, am Ende aber das Hinterrad vom Lance tückisch in der wohl einzigen teilsauberen Ausstiegsmöglichkeit lauerte. Während Su den betroffenen Schuh zumindest grob reinigte, wagte sich der Yo durch das Loch, was ja auch im Bild festgehalten wurde.
Die Auffahrt durch die schlammigen Senken des roten Weges in Richtung Pielenhofen zeigten erneut, dass der Mann im allgemeinen zum schmutzen neigt. Am steilen roten Berg, der am Ende in Felsen endet, zeigten die Radkler wahre Größe, wobei nur die Lanze den erheblich weitesten Weg per Rad zurücklegte, was bei dem Matsch und Glibber als Heldentat gewertet werden darf. Oben ergab sich dann die nächste Pause, bei der unter Gegacker versucht wurde, das Eigenleben von der Schaltung an dem Lance seinem Rad zu erkunden. Wenige Augenblicke wurde durch das Geräusch eines reissenden Bowdenzuges die Unausweichlichkeit des Rückzugs der Lanze durch den Talweg klar.
Die nächste Pause folgte gleich im Anschluss, als der Yo Shi erst einmal versuchte, seine Kette aus den Klauen der Kettenblattnieten zu befreien. Dann hatte das Gegacker erst einmal ein Ende und die restliche Fahrt über die Rotwildgehege, Pettendorf, das gemeine Wäldchen, Forest Jump und Tremmelhausehöhe (Hufdurchfahrung) gestaltete sich sehr zügig und weitgehend ereignislos.
Dank der Produkte der Firma Kärcher war es auch möglich, hinterher die Räder zu erkennen.
30km, 650 HM, 2 Stunden Fahr- und 1 Stunde Gackerzeit!
Su Shi
PS: Die Lanze sendete mir noch als Nachtrag, dass er auf dem Weg durch das schöne frühherbstliche Naabtal noch weitere Pausen einlegen durfte, um den Biss der Bikenatter auskurieren zu können.