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Diesmal schaffe ich es, diesmal trickse ich sie alle aus! Ja ja... im Losgehen erwischte mich einer meiner Mitarbeiter und verursachte so projektbedingt eine Abfahrverzögerung von nur wenigen Minuten, die ich nicht mehr herausfahren konnte. Ich war mir irgendwie sicher, dass der Gü45 irgendwo da draussen sein musste, aber er kam trotz Anstrengung nicht in Sicht. Der eiserne Steg war bis auf ein paar Muggel leer und mir begann, Schlimmes zu schwanen. Mutig am Ende hinabgestürzt (nicht schön, weil die Stufen in einem Scheissabstand stehen) und dann konnte ich den Gü45 sehen. Er stand inmitten der 7 anderen fies grinsenden Gestalten, die mir ein mentales *ätschibätsch* entgegenwarfen. Punkt 18:00 Uhr kurvte ich ein und war damit der Letzte. Was die Angst vor dem Schreiben so alles bewirkt ;)
In den nächsten 30 Sekunden kam niemand mehr und so ging es auf ausgefahrenen, leicht angeschmutzten Trails die Winzerer Höhen hinauf. Diesmal hatten wir sogar am steilen Aufstieg jubelndes Publikum! Das Φ stürzte sich am Watzlik vorbei und der Toni nahm dies (nach meiner Erinnerung zum ersten Mal) auch zum Anlass, den Halt dort zu Verweigern. Alle anderen sprachen davon, das Aberglaube absoluter Schwachsinn ist, keiner an Vorsehung glaubt und hielten dann beim Watzlik kurz an, damit im restlichen Verlauf der Tour niemand stürzt.
Die Pfeilspitze simulierte nur wenig später einen fast vollständig ausgeführten Reifenplatzer, der aber Erstens nur angedeutet war und Zweitens sicher nur dem Senken des am oberen Limit laufenden Pulses und der Vermeindung der weiteren Anschmutzung der zarten Wadeln geschuldet war. Der Berichtserstatter (leider ist der Reporter derzeit irgendwie verschollen) begab sich (während der Ernst erste Sachen und die Lanze andere Dinge erledigte) und auf eine sensationsträchtige Position, um Bilder vom Durchfahren der Senken zu erhaschen, was nach Ankunft der anderen zumindest teilweise gelang.
Das Φ (dem ich immernoch zu €10 verpflichtet bin) übernahm die Tourführung und schleppte uns den Kneitinger Berg hoch, an dem die ersten Wünschen nach einem regionalen Bier auftauchten. Ab da ging es in scheinbar planlosem, aber dennoch geordneten Chaos kreuz und quer durch den schmutzigen Wald und es war ein eindeutig angenehmes Fahrerlebnis. Irgendwann kamen wir an der Goldberg-Waldabfahrt an und genossen diese (durch die verschiedensten Schlammeinlagen hindurch) bis Etterzhausen. Ich durfte dabei sein, als eine der schmutzigen Senken den Ernesto in den Schmutz zwang! Ein wahrhaft seltenes Erlebnis!
Alle drucksten in Greifweite der Naab ein wenig rum, aber `s Φ gab keinen Anlass zum Zweifeln daran, dass es "den Unausweichlichen" hinaufgehen würde. Es ging wirklich da rauf. Die Helligkeit nahm zunehmend ab und zum ersten Mal habe ich den Lance in einer zweifelnden, ja fast ablehnenden Position erlebt, als er erfuhr, dass wir noch einmal zur Naab hinabbrechen würden. Alles in allem spielte es aber keine Rolle, denn der Gruppenzwang zwang ihn zur Mitreise, was er sicher nicht bereute, denn es ging genial den Berg hinuntern (ein mir bis dato unbekannter, steiler Weg) und dann die absolute Schlammhölle wieder hinauf. Ohne Licht konnte man den Schmutz nicht sehen, was das Fahren deutlich erleichterte.
Hummelberg und Adlersberg wurden asphaltiert bezwungen und spätestens am Forest Jump hatten alle die Lampen angesteckt. Das Licht verursachte eine künstliche Dunkelheit um uns herum und verdeckte so gnädig all den angesammelten Schmutz der Tour. Am Watzlich sprengte sich die Gruppe in verschiedene Grüppchen auf, wobei sich der Berichterstatter der Gruppe "Auerbräu" anschloss, was den Rest des Abends sehr angenehm und mit beinahe dauerhaft eingefressenen Lachfalten gestaltete. Interessant war allein schon der Aspekt, dass die Pfeilspitze und der Berichtserstatter die verfuegbaren Finanzen zusammenwarfen und auf €27 kamen, was der Bedienung als Limit genannt und auch als Auftrag zur finanzgerechten Bestellungszusammenstellung vergeben wurde. Deswegen kamen wir auch nach dem abgebräunten Leberkäse mit Kartoffelsalat und Spiegeleiern nebst diversen Kneitigern in den Genuss eines "Sprutzes", also einer Schaumhalben, die damit das Limit weitgehend ausschöpfte. So konnten wir das Angebot vom Gü45 für eine finanzielle Unterstützung dankend ausschlagen. Am Ende stellte der Gü45 sowieso fest, dass er kein Geld dabei hatte und so schleppte sich der Berichtserstatter schnell noch zur Sparkasse, räumte den Automaten leer und hinterliess €10 zur Auslöse für den Gü45 (damit geht meine Schuld an `s Φ eigentlich an den Gü45 über;), den ich nur zu gerne in der Küche hätte spülen gesehen ;)
Die Tourdaten wurden relativ spät der technischen Ausrüstung entnommen und so schätze ich die Tour (von der Brücke bis nach Hause) auf ca. 24 km und 600HM in 2h++.
Su Shi
PS: Diesmal ging es mir schon wieder besser und ich war selten über 170 Puls.