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Bericht zur Tour "`Steile Hänge` vom 18.07.2007 mit Ernesto, Franz, Lance, Nachbar, Santa, Steffen, Su Shi, Toni und Yo Shi"

Das war knapp:

  1. Quasi in letzter Minute ist mein Rad geladen und entsichert.
  2. Ich Depp bin zu spät an der Brücke, obwohl ich doch genau weiß, was mich dann erwartet.
  3. Viel später, viele Tage nach der Tour, ja schon auf Tuchfühlung mit der nächsten Tour, rennt mir die Zeit so weg, dass ich wenigstens einen kleinen Bericht veröffentliche, bevor ich mich der Tourberichtsfaulheitsschelte aussetzen muss.

Aber alles der Reihe nach. Wie ich also an der Brücke den Steffen sehe, der keine Gnade zeigte und uns letztens die Steilhänge hinunterwarf, schwante mir schon mal Einiges.

Alle Neune zogen los, aber nicht alle Neune kamen dann auch am Ziel an. Die Anfahrt über Tremmelhausen den IVV entlang und unter der Autobahn hindurch war zackig durchfahren und ist allemal schöner als die direkte Prügelstrecke von Regensburg nach -dorf (siehe Heimweg). Im Tal, dort unten an der kleinen Brücke zog es mich magisch den bösen Hang hinauf und gleich im ersten Anlauf fuhr ich schon mal am Eingang vorbei. Unter allgemeinem Gelächter zog ich nun nach einer Schlaufe bergauf und kam auf halber Höhe an meiner persönlichen Hasswurzel ins Schlingern, als meine Kette unter der Last zum wiederholten Male einen Seitensprung versuchte und verpasste damit den Einstieg in die Oberklasse. Mist!

Nach und nach kämpften sich alle den Berg hinauf, das nicht unrealistische und latürnich niederträchtige Ziel der Überfahrung der Su Shi-Stolperwurzeln zum Zwecke der Deklassierung eber jenes Vorausfahrenden im Blick. Zum Glück scheiterten die meisten der Mitreisenden an eben genau jener Stelle, nicht zuletzt, weil die unschuldig schauende Su Shi verschiedene Arten von Schmierseife an den entsprechenden Stellen verteilte. Nur wenige waren nicht zu bremsen und der Nachbar lief zu wahrer Größe auf, als er erst weit oberhalb, ja fast schon außer Sicht- und Rufweite das Handtuch werfen mußte: *applaus* *applaus* *applaus*! Der Steffen schaffte es im Bergwahn sogar, sich die Schuhe aus den Clickies zu reissen und mußte an einer erheblich höheren Position als der Meinen aussteigen. Wer mal starke Männerbeine sehen möchte, ist bei Steffen in jedem Fall richtig!

Die Regendorfer Abfahrt durch das noch namenlose Wäldchen (wie wär es mit "Knieschlag") war für drei der Vorauseilenden schnell erledigt und der gute Mann von der freiwilligen Feuerwehr, der dort am Ausstieg Blumen goß oder Unkraut zupfte, schaute einigermaßen entgeistert, als diese sich aus dem Wald erbrachen. Die Nachfahren schienen länger zu brauchen, was sich aber dann dadurch erklärte, dass der Toni unterwegs die Festigkeit der Treppenaufhängung mit dem Knie testen wollte und dabei versehentlich nicht nur die Kontrolle über das Rad, sondern auch über die Kekse (was für uns schlimm war) und seinen Fahrradcomputer (was für ihn schlimm war) verlor. Der Nachbar erfuhr sich gnadenlos den Treppennachweis und der Franz zeigte seine blutenden Flanken nicht her und murmelte was von "ist ja ab einem bestimmten Alter eh Wurscht".

Peinlich war dann irgendwie die Szene, als wir den soeben über die Rad-Idioten kopfschüttelnden freiwilligen Feuerwehrmann um Hilfe bei der Stillung der Blutung an Toni's Stelzenknick bitten mussten. Er ersparte sich jede Art von Belehrung, was beinahe noch schlimmer war, als eine Schimpf-Tirade. In der langen Wartezeit konnte sich Su Shi auch um die Aufrauung der Sattelstütze mit Hilfe der zufällig verfügbaren Betonbordsteine kümmern. Dass die (die Bandscheibenfunktion am Sattelspanner realisierende) Plastikscheibe unter dem Druck der notwenigen Anspannung mit einem flotten *sprrrrumppffffrrr* aus der Verankerung scnippte und damit ein weiteres Verrutschen der Sattelstütze zur Normalität wurde, konnte mich im Tatendrang aber nun erst recht nicht mehr aufhalten. <nachdenk>Vielleicht sollten in Zukunft wir das eine oder andere Pflaster mitführen...</nachdenk>

Der Toni gab die heutige Tour mit mannhaft verzerrtem Schmerzgesicht auf, ohne die inzwischen wiedergefundenen Kekse (die Tüte war inzwischen voll von aufgegessenen Keksen) und den inzwischen nicht wiedergefundenen Fahrradcomputer mitzunehmen. Hier regte Santa an, als Bericht einen "10 kleine Räderlein" Song zu schreiben, dem ich aber hier doch aber nicht entsprechen wollte.

Den Amselsteig hinauf war wie immer anstrengend und zu den Eckartschulen hinunter abstürzen war (wohl auch dank der neuen Ausrüstung und meiner sowieso schon reingerutschten Sattelstütze) gut machbar. Mein Rucksack blieb irgendwo samt Inhalt an einem Ast hängen, wobei der Inhalt dank der hinter mir radelnden Radler wie von selber zu mir zurückkam, der Rucksack sich aber leider nicht wie von selber reparierte (hat er immer noch nicht getan, der Schlingel).

Ohne lange Nachzudenken traten wir all die schönen Höhenmeter wieder hinauf und über Maad ging es wieder zu so einem Absturz, der schon im Vorfeld für Su Shi zu Ende war, als eine Rinne (siehe Sa Shi "Rinnen kann man nicht entrinnen") die seitliche Stabilität des Rades kunstvoll zu destabilisieren wußte (inzwischen sind die Stellen nicht mehr so schön blau). Der Gambachtalweg wurde erneut mannhaft genommen und der Steffen war bereits an der Bullenwiese, als Su Shi weit zurück die Kette wieder mal unter Last absprang und das Knie voller Lust mit dem Schaltknüppel kollidierte. Der Umweg zum Erreichen der Spitzkehren war dank der zunehmend abnehmenden Helligkeit gewagt und sowohl das Beutelstraßenschild als auch die Aussage eines Ureinwohners "do geats oba net weida" zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

In den Kehren musste ich passen und zum Glück hatte ich den Santa als Ausrede vor mir. Ach ja, "kehren" ... das mit dem Einkehren bei der Monika, die Sabine heisst (das ist die Wirtin der Gambachstuben, denke ich mal) mußten wir uns klemmen, da wie am Adlersberg leider ein Mittwochsruhetag eingelegt wird. Wir vermuteten nun, dass wir auf der dunklen Seite der Nacht ankommen würden, wenn es nicht zackig in die Spur geht und so ging es in irrer Hatz die Strecke nach Regendorf (der Yo Shi bestellt nach kurzer Abstimmung die Bestellung einer Pizzarunde für die hungrigen Radler) und von dort (nach der Querung der Regenbrücke) mit weiter erhöhter Geschwindigkeit und Pulsfrequenz bis zu Yo Shi's Terasse, wo wir dann nach 53km und 700HM das eine oder andere gepflegte Bierchen verhafteten und die Pizza (welche Yo Shi noch schnell mit dem Auto holte) einfach so verdampften. Dass Su Shi bei dem Versuch, ohne hinzuschauen aus einem einfachen Glas einen Schluck Bier zu nehmen, sich (in der Meinung, eine ausgewachsene Bierflasche in der Hand zu halten) das Getränk ca. 5 cm vor der für die Aufnahme der Flaschenöffnung vorbereiteten Lippe über das Trikot zu schütten, war nur Ausdruck einer abgeklärten Entspanntheit.

Susinchen


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PS: Mein Rad hat leider noch keine neuen Zahnkränze (siehe ausgebrochene Zähne in den Bildern), keine neue Kette (der Fahrradmessprofi meinte was von "das die noch hält.. boah!"), keine eingestellte Brems- und Schaltanlage und keine nicht mehr rutschende Sattelstütze. Die Ursache ist in der Fehlfunktion meines Tragfernsprechers zu sehen, der den Hinweis auf die notwendige Zustimmung zur Höhe der Reparaturaufwendungen nicht an mich weiterleiten konnte. Ich hoffe, das Rad heute rechtzeitig in der Hand zu halten und dann pünktlich an der Brücke zu stehen.