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Tja, da hat sich Jo-Shi schön getäuscht – noch schnell eine Rundmail am Freitag kurz vor Büroschluss - liest sowieso keiner mehr - und dann ab ins faule Wochenende. Aber nicht mit uns und schon gar nicht bei dem Wetter!
Ein bisschen simsen, ein paar Telefonate und ein schnelles Rauchzeichen rüber nach Pettendorf, schon stand eine schöne Truppe mit Jo-Shi, Gü und dem lieblichen Claudius (von manchen fälschlicherweise auch als Radmutter bezeichnet) an der Brücke und durfte auf mich, den armen Schreiberling, warten.
Zum Glück war auch Susi schon zugegen und so blieb keine Zeit für dürre Langeweile. Vor allem auch weil sie ihr Rad in den langen Winternächten fürchterlich aufgerüstet hat und dies natürlich jeder von uns vorher wissen sollte. So waren wir vor Ehrfurcht schon erstarrt als Susi endlich losfuhr. Oje, wie schmerzten die Beine bereits am Anstieg auf die Winzerer Höhen als wir ihr hechelnd folgen mussten. Der eine oder andere der geneigten Leserschaft hat es sicher schon die letzten Jahre immer wieder mal vermutet, aber jetzt ist es traurige Gewissheit:
Susi ist am Berg nicht mehr zu schlagen!
Dank ihrer neuen Clickis können nun ihre schicken, heute leider noch etwas verhüllten Wadeln endlich die ganzen Kräfte auf die sich am Boden förmlich festbeißenden ebenfalls neuen Reifenstollen übertragen – eine klasse Investition. Nachdem mir nun – abgesehen von einigen Fahrern aus der Altherrenriege – keiner mehr bekannt ist, der sich diesen Segen der Technik nicht schon angeschafft hat, wirst nun auch Du, oh lieblicher Claudius, über dieses Thema intensiver nachdenken müssen.
Nach dieser Erkenntnis ging's auf den Winzerer Höhen weiter und nach einer kurzen Pause an der Watzlik-Kapelle vorbei Richtung forest-jump - aber aufgepasst - unmittelbar nach der Waldeinfahrt gleich wieder links hoch und dem Waldrand folgend wunderschön wellig in südlicher und westlicher Richtung weiter und bergab bis Aichahof. Von dort ein paar Meter auf Asphalt Richtung Adlersberg aber vor dem Anstieg erneut links auf direktem Weg hoch zum Prössl-Bräu. Wer immer diesen Weg schon mal gefahren ist, weis was es bedeutet, ihn ohne Abstieg zu bewältigen. Und keine Frage, Susi hat ihn und leider auch uns bravourös hinter sich gelassen. Selbst der im zurückliegenden Sommer recht ehrgeizige Jo-Shi zog es vor an dieser Stelle sein Rad zu schieben. Einziger Trost: Susis Atemfrequenz war oben am Eingang zum Biergarten ebenfalls leicht erhöht. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob dies nicht einem süßen Gedanken an ein kühles Bier geschuldet war. Dank eines deutlichen Machtworts unseres Claudius war dieser Gedanke aber schnell vergessen und es ging den diversen, wegen der seit einigen Jahren eingesetzten forstwirtschaftlichen Großgeräte zumindest bei Nässe für die ursprüngliche Zielgruppe nicht mehr zu empfehlenden Wanderwegen folgend an Eibrunn vorbei Richtung Norden. An einer Lichtung angekommen verführten dann die von den Sonnenstrahlen ausgelösten Frühlingsgefühle Jo-Shi und Claudius zum Turteln mit Susi oder anders herum, was Gü die Kamera zücken und die Szene dokumentieren lies. Die von mir in dieser Situation an den Tag gelegte Gleichgültigkeit war natürlich nur vorgetäuscht.
Zum Glück realisierte Susi noch rechtzeitig, dass ihre Lieben zu Hause auf sie warteten und so ging es schnell weiter durch dunklen Wald und lichte Wege von Nordwesten kommend nach Pettendorf, dann bergab zum Schwetzi, an Haselhof vorbei und mit letzter Kraft wieder hinauf nach Tremmelhauserhöhe. Dort entließen wir - natürlich nur schweren Herzens - unsere Susi in ihre wohlverdiente Familienfreizeit und gönnten uns beim Hufe scharrend noch das lange ersehnte Bier samt Brotzeit bevor es dann bei bereits deutlich kühleren Temperaturen schnell wieder zurück nach Hause ging.
Abgesehen von der schmerzlichen Erkenntnis in Susi eine neue Meisterin gefunden zu haben, war es eine wunderschöne Jahresanfangs- und Saisoneinstiegsrunde.
Euer heutiger Tourenberichterstatter (der Lance)