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Nein, es geht hier nicht um die Tätigkeit, welche wir an diesem Tag ausgeführt haben.. es ist ein Tourbericht! <murmel>Als wenn ich Zeit hätte, zu sieben...</murmel>
Für eine bessere Auflösung bitte in die Karte klicken :)
Die Tour begann an der Dultbrücke gegen 18:00 Uhr eigentlich so unspektakulär, wie die meisten anderen Touren auch. Toni war (wie eigentlich immer) pünktlich, Su Shi nicht, denn die stand auf der Autobahn (vor roten Tunnelampeln!) rum und dann zeichnete sich doch was Besonderes ab. Das Teilnehmerfeld wuchs auf 7 Stück an! So viele waren schon lange nicht mehr dabei.
Dank der verfügbaren Faustelefone wurde Susi`s Toureinstieg kurzerhand auf oberhalb des Schelmengrabens verlegt und Toni wurde mitten im Anstieg durch einen Anruf vom Rad geholt. Bei der zu dieser Zeit noch erstaunlichen Hitze boten wir den Schweissperlen die Stirn! Der Schweiss nahm diese Position gerne an. Zum Glück hatte Lu Tze eine redundante Wasserversorgung dabei, womit Susi`s zu Hause vergessene Wasserflasche erfolgreich kompensiert werden konnte.
Nach einem kurzen Murmeln von Toni "so was bringt mich immer aus dem Konzept" übernahm er (von allen gern geduldet) die Tourleitung und es ging im Wald an den Winzerer Höhen entlang schnurstracks nach Kager. Der Guide schien was im Schilde zu führen, denn das zügige Fahren nach Kager deutete auf den Versuch des direkten Anfahrens eines weit entfernten Startpunktes der eigentlichen Fahrt hin.
Ein kurzes Handzeichen unterbrach die zügige Raserei auf der Kagerer Asphaltstraße und es ging unter dem Geräusch von panischem und verzweifeltem Schalten und Fluchen im scharfen Knick sowohl nach rechts als auch in etwa gleichem Winkel bergauf in den Albertus Magnus Lehrpfad. Der Lance unterbrach einige hundert Meter später Toni`s souveräne Tourleitung mit dem Hinweis auf die soeben verpasste, geniale Abfahrt nach Kneiting durch den noch namenlosen Weg. Die Wende brachte viel Freude auf dem Sturz in die Kneitinger Senke.
Die weitere Fahrt nach Mariaort war unspektakulär, das Tragen der Räder auf der Treppe hinter der Eisenbahn war Pflicht und wurde von Lance und Toni nur als Training für die diesjährige Transalp angesehen. Die erste Einlage, die typisch für ein so großes Fahrerfeld ist, gab`s dann am oberen Ende der Treppe, als 3 Fahrer dem Toni auf dem schnellen Weg folgten und 3 Fahrer nach alter Gewohnheit auf den Kameliabuckelsteig einbogen.
Was hätten wir nur wieder ohne die Möglichkeiten der modernen Fernsprechkultur gemacht. Am Scheide- und Treffpunkt gabs noch eine nette Unterhaltung mit einem Bergradfahrerpärchen, welches ich auf diesem Wege noch einmal explitit grüßen mag;)
Frisch wiedervereint ging es dann im schnellen Ritt weiter, wir fuhren ein Stück parallel zur Autobahn und setzen Lance beinahe in einem Anwesen ab, dessen Einfahrt sich zwar als direkte Fortsetzung des gerade befahrenen Schotterweges darstellte, die aber nicht Toni`s erfahrener Tourleitung folgte, welche einen scharfen Knick nach rechts ins Gehölz machte. Nach der beliebten Senke kurz vor Nittendorf schossen wir jauzend durch die uns peitschenden Nesseln und anderen geißelnden Planzen den Weg hinunter, den der Günther passend mit dem Namen "der Weg, den wir schon mal gefahren sind" belegte. Meine Fresse, was für eine tolle Abfahrt!
Die Laaber wurde dann in Eichhofen an der Brauerei über den schmalen Steig gequert und wir verpassten die erste ernsthafte Möglichkeit zur Einkehr. Nach einer kurzen Lagebesprechung mit Karte und Kompass(!) ging es durchs Loch hoch nach Haugenried und von dort weiter die Strasse entlang (kein Winterdienst und nicht gesalzen... der Günther stellte fest, dass wir das mit dem Salz schon selber übernommen hatten) bis ein Stückchen hinter den Abzweig, den wir eigentlich nach Schneckenbach nehmen wollten, was zur Folge hatte, dass der Lance zwei Walker um Hilfe anfuhr und von uns dann wieder mit einem kompletten Schlachtplan zur weiteren Gestaltung der Fahrt empfangen wurde. Das waren 20 Extra-Höhenmeter für den Lance, aber der hält das ja aus.
Beim Warten auf Lance wurden hier Erinnerungen an die Touren "kurze Volkswanderung" und "Brücke! Bach!" aufgefrischt.
Der Rote Kastenweg war schnell gefunden (das waren die längsten 100m meines Lebens) und der schlängelte sich anspruchsvoll mit Wurzeln und Matsch bis nach Schneckenbach (sehr zu empfehlen!). An der Stelle, wo der Lance bei voller Fahrt bis zur Nabe im Schlamm verschwand und der neben ihm fahrende Günther die direkte körperliche Erfahrung mit den verschiedenen Schlammschichten einer seit langem im Wald herumlungernden Matschsuhle machte, waren leider keine weiteren Zeugen zur Stelle.
Ab Schneckenbach machte sich langsam die erste Ermüdung bemerkbar und schon in Bergmatting wurde der Weg zur Zuylenkapelle gewählt, da der als weniger anstrengend eingestuft wurde, was meiner Meinung nach schon noch einmal verifiziert werden muss. An der alten Eiche fuhren der Ernst und die Susi weiter den Berg hinauf, während die anderen den Weg zum Sinzinger Golfplatz wählten. Am oberen Ende von Sinzing stand ein sooo lecker bestückter Süßkirschenbaum, der von Susi unter Zuhilfenahme des spanischen Wassers von Lu Tze im Selbstversuch zur Erzeugung maximaler Gewichtsverluste geplündert wurde. Aber irgendwann kam uns nicht nur das Wasser spanisch vor, sondern auch die Tatsache, dass wir nach einigen Minuten zwar satt, aber immernoch allein an der Kirsche standen.
Ernst fuhr zur Kontrolle zurück und Susi klärte die Situation per mobilem Tragfernsprecher. Der Treffpunkt wurde an der Mariaorter Holzbrücke ausgemacht und nachdem sich Susi und Ernst wieder vereinigt hatten, übernahm der Arbermarathon-erfahrene Ernst die Leitung und zeigte innerhalb weniger Minuten, dass er nicht nur Ernst heißt, sondern das mit dem "schnell nach Mariaort" auch so meinte. Die letzten paar hundert Meter habe ich das Tempo nur noch in seinem Windschatten halten können.
Auf der Holzbrücke übten 2 Teenies das Springen von der Brücke in die Naab und wir wurden Zeuge einer erheblichen Flutwelle beim Einschlag zumindest einer der beiden. Irgendwann kam dann der restliche Tross an und Ernst samt Susi im Schlepptau hätten bis dorthin wirklich nicht so zu rasen brauchen.
Es ging dann im moderaten Tempo immer an der Donau entlang bis zum Spitalkeller, wo wir Leberkäse mit Ei bzw. eine Portion leckerer Schweinezunge an Kraut samt der obligatorischen Flüssigkeiten verdampften. Sogar Jo Shi war da!
Fazit: Eine geile Tour mit 52km und fast 600 Höhenmetern (Dultplatz -> Spitalkeller) mit dem ekligen Spitalanstieg nach der Endpause mit reichlich Essen und isotonischen Getränken in Richtung Kareth, was aber nicht mehr zur Tour gerechnet werden darf ;)
Su Shi