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Tour am Mittwoch, dem 05.05.2004 mit Giese, Toni, Lu Tze und Herbert ("Brücke! Bach!")

Jener graue Regentag sah so gar nicht danach aus, als ob eine Gestaltung der kargen Freizeit an der frischen Luft die richtige Wahl wäre, und doch fand sich ein kleines Häuflein jener wackeren Gesellen zusammen, die bereit sind, Frau und Kind in der warmen Stube zurückzulassen, um Wind und Wetter zu trotzen und keine Piste unbefahren zu lassen.
Und so huben Iso-Toni, der Fährtensucher, Lu Tze, der unerschrockene Fahrensmann, Giese auf seinem Wolf und der Chronist dieser Zeilen an, die Felder und Wälder jenes noch unerforschten Landstriches unter die ungeduldigen Räder zu nehmen.
Zuerst führte sie ihr Weg, noch auf ach so vertrauten Pfaden hinauf auf jene Höhen, deren Name an den hier lange vergangenen Weinanbau erinnert. Auf der Höhe wurde dem erbittert das Vorankommen zu hindern trachtende schneidige Wind getrotzt und der Weg zur Watzlik-Kapelle erzwungen. Dort wurde der süßen Versuchung, sich schlicht über Forest Jump in die Tiefe zu stürzen aber widerstanden und der Weg gen Tremelhauser Höhe gesucht.
Dort lockte und verführte der Biergarten, aber unsere Mannen waren stark, sehr stark, und so gelang es ihnen, diese Bewährungsprobe zu meistern und den Weg hinein in den Wald und hinab nach Reifenthal zu finden. Für so manchen unserer Streiter begann hier Terra Icognita, und Staunen ob der Schönheit dieser unentdeckten Natur hub an.
Wieder auf vertrautem Boden wurde für die Wahl des allfälligen Wiederanstiegs (ein gestalterisches Moment, welches auf dieser Tour durch Iso Toni, unseren kongenialen Führer, aufs perfekteste ausgereizt wurde) das "kleine gemeine Wäldchen" gewählt, auch um den verzagten Teilnehmern etwas Vertrautes mit auf den Weg zu geben.
Oben angelangt, wurde Pettendorf in eiliger Fahrt durchquert und genußvoll glitten unsere vier Gefährten hinab nach Neudorf, dessen Ortsdurchfahrt sie aber jäh verweigerten, indem sie ihr Heil in einer Rechtswendung hinaus auf freies Feld suchten und sich in der Blüte des Raps verloren. Wieder bei Besinnung, ging die wilde Fahrt hinab nach Schwetzendorf; die nach dieser Siedlung benannte Badegelegenheit mag dem einen oder anderen ein Begriff sein; über die Hinterlassenschaften einer hier wohl mal von unseren Urvätern errichteten Siedlung, deren Mauern in zerkleinerten Form sich auf dem Weg wiederfanden und zumindest dem Chronisten den Erkennungsruf der Bergradfahrer abnötigte "Hübsch aufgeschottert!".
Nun wurde in ehrfurchtsvoller Entfernung jenes Gehöft mit dem so unschuldig klingenden Namen "Steinhof" passiert, das so manchem unserer Mitstreiter durch die dort residierende reissende Bestie in schaudernder Erinnerung ist.
Jetzt ein jähe Wendung nach links und hinauf zur Stätte der körperlichen Ertüchtigung, der Sportstätte des Weilers Hainsacker, hinaus auf die Hauptstrasse und nach Norden entlang dieser, bis ein Haken nach rechts uns wieder in ruhige Wälder führte, so dachten wir jedenfalls. Aber weit gefehlt, der Einheimische aus Hainsacker an und für sich neigt zum rudelartigen AUftreten im Wald, und so hub ein fröhliches Ausweichen an.
Toni Iso wuchs aber über sich hinaus und führte uns einer Lichtgestalt gleich sicher durch die Irrungen und Wirrungen, vorbei an jener Säule, die nach unserem Reichsgründer Bismarck benannt ist, welcher uns auch jenes schmackhafte Fischgericht brachte.
Die Tour näherte sich ihrem Höhepunkt, unsere Fahrer waren gleichsam in Trance, Giese fing gar an zu halluzinieren, und sprach von jener verheissungsvollen Brücke über den Bach, die zu queren uns bald das Glück hold sein sollte. Freilich zollte die zunehmende Erschöpfung ihren Tribut, und so brachte er nur noch "Brücke! Bach!" hervor, aber die eingeschworene Gemeinschaft verstand ihren Bruder auch so. Und so glitten wir voll des Glücks still über jene Brücke...
Jäh wieder in der Realität angekommen, fanden wir uns weit der Heimat in einem uns völlig unbekannten Gelände wieder, aber gleich einem Licht in der Finsternis verzagte Toni Iso nicht und führte uns auf verwunschenen Pfaden über Rodau zurück in die Zivilisation oder zumindest in das, was man in Lappersdorf dafür hält.

Werte Mitstreiter, lasst uns dies beizeiten wiederholen!

Euer Herbator, bescheidener Chronist dieser Zeilen

Und ein paar Eindrücke vom Geschehen:

Der Toni mit dem "Denen zeig ichs heute" Grinsen

Herbert macht mächtig Druck (Im Reifen)

Flüchtende Einheimische

Giese bei der Feinjustage seines Gesocks...

Toni ist hier deutlich von den Strapazen gezeichnet.

Aber schon kann er wieder grinsen! Man sieht ihm auch deutlich die "Lichtgestalt" an ;-)