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Da hör ich doch *schon wieder* dieses Trommeln auf dem Dach. Die Wolken wollen scheinbar mit uns kuscheln und so bringen wir ein ruhiges und (spontan auf einmal doch) regenfreies Frühstück im Freien hinter uns, genießen den Blick auf den Fjord (ohne Namen:) und packen irgendwann sehr entspannt unsere Sachen zusammen. Nach 40 Kilometern erreichen wir die nächste Fähre und diesmal ist's eine sehr windige und regnerische Überfahrt. Die Landschaft wird weniger schroff und die Berge weniger hoch. In "Tau" kaufen wir unter anderem eine Milch (ein neuer Versuch!) und versuchen unser Glück erneut mit einer Onlinekarte - und werden auf den "Expert" in Jørpeland verwiesen, den wir dort mehr oder weniger zufällig am Ende einer in Bau befindlichen Straße finden. Der nächste verwiesene Ort dieser Schnitzeljagd ist der "Narvesen", bei dem wir uns erst mal einen Hotdog gönnen, dann die Kartenaufladungsbezahlung ausführen und wo wir am Ende auch gleich mal die Touristeninformation anfragen, ob denn die Tour zum Preikestolen bei diesem Wetter angeraten erscheint. Die gute Frau meint, dass es möglich ist, aber dass der Genuss wohl eher nicht so stark sein wird.
Wir entscheiden uns, erstmal zum Ausgangpunkt der Wanderung zu fahren und wissen doch eigentlich beide, dass wir uns nicht gegen diese Tour entscheiden werden. So ist's am Ende auch und der Regen prasselt mit voller Wucht auf's Dach, der Sturm beutelt den armen Bert auf dem großen und gut gefüllten Parkplatz heftig durch und das "free W-Lan" ermöglicht uns das Nachschauen auf dem Wetterradar. Dort erkennen wir, dass der Hauptteil des Regens von Deutschland aus und wohl an uns vorbei nach Bergen zieht - hier scheint der Regen jedenfalls gleich aufzuhören.
Wir vertrauen auf unsere Regenradarprognose und kochen einen Kaffee - diesmal sogar mit richtiger Milch :) Dann ziehen wir die Wanderklamotten an und los. Es kommen uns auf dem perfekt ausgebauten Weg Unmengen an Menschen entgegen. Hilfe, dort oben muss es ja unglaublich eng zugehen. Naja, ich habe ja schon Bilder gesehen, wo sich locker 100 Menschen auf dem Plateau befinden. Unter den ganzen Menschen ist auch eine uralte Oma, die kaum den Berg hochkommt und auch eine junge Frau, die in Flip-Flops den Berg runterläuft - na jetzt übertreiben sie aber! Je höher wir kommen, um so stürmischer wird es! Wir ziehen unsere Regenjacken (die wir nur ein paar Mal unterwegs an- und ausgezogen haben) an, bevor es uns diese dort, wo wir nicht mehr reagieren können, aus den Händen weht. Je weiter wir zum Preikestolen kommen, um so heftiger wird der Sturm. Oben habe ich Sorge, dass mich der wirbelnde Sturm bei einem Wechsel der Richtung von der Plattform weht und näher als drei Meter an die Kante traue ich mich nicht. Wir machen ein paar Bilder und auf einmal kommt sogar die Sonne raus! So konnte ich sogar ein Bild machen, wo das Plateau in der Sonne und völlig menschenleer da rumliegt - ein ganz besonderer Moment! Egal, wie die junge Frau das in der Touristinformation in Jørpeland auch sieht .. es war definitiv ein Erlebnis und dann auch noch Eines, das nicht jeder so erleben durfte :)
Auf dem Rückweg finden wir noch eine Kinderjacke (die wir später unten abgeben) und stapfen in aller Ruhe hinunter. Die Bergwacht kommt uns mit einer Trage entgegen - es würde mich nicht wundern, wenn die Oma das nicht mehr runterschafft und deswegen die Bergwacht gerufen wurde. Der Heli hätte hier bei dem Sturm nichts ausrichten können. Der "flying fox" (der hier "zip line" heißt) ist mir mit 250 NOK (ungefähr 37 EUR) definitiv zu teuer. So kommen wir wieder zu Fuß unten an und entscheiden uns, den nahegelegenen Campinglatz anzufahren. Den Felsen "Kjerag", den wir beide morgen sehen wollen, werden wir wohl nicht mehr erreichen, denn die Anfahrt ist morgen dafür viel zu lang und die Wanderung dauert auch sechs Stunden .. das wäre schade, aber nicht zu ändern. Man muss ja auch noch Ziele haben :)
Ute entdeckt am Campingplatz (ein riesiges Areal mit vielen Freiflächen), dass man mit ein wenig Trick das Stromkabel vom Bert direkt anschließen kann - Ha! Doch nachdem sich die Lampe im Bad mit einem *pling* verabschiedete, wurde ich etwas nervös -stimmt die Spannung? Wir duschten noch und als ich zurückkomme, sagte Ute, dass die Wasserpumpe kurz lief und sich dann auch verabschiedete. Mist! Der Spannnungsmesser zeigt alles im grünen Bereich und die angeschlossenen Ladegeräte laden. Der Vermieter schreibt auf meine SMS, dass ich den 12V Hauptschalter noch einmal kontrollieren sollte - und kaum ein- und ausgeschaltet geht die Pumpe und auch die Lampe im Bad auch wieder :) *puh*
Mit Nudeln und Würstchengulasch, Abwaschen und - wie sollte es auch anders sein - kaltem Nieselregen an Wein kommt der Tag zu Ende.
Auf zu den Bildern :)