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'Ute & Ralf in Norwegen' im Mittsommer 2014 - 25.06.2014 - Tag 3 - Dänemark

Es gibt ein überraschend gutes Frühstück im Dörpskrog in Ringsberg (bei Flensburg). Das griechische Buffet des gestrigen Abends gab mir einen längeren Gruß auf die Morgentoilette mit und nach der problemlosen Fahrt zum Treffpunkt gibt es aber auf einmal lange Gesichter. Es ist keiner am vereinbarten Treffpunkt. Wir sind auch nicht die Einzigen, die da warten. Alle Telefonversuche schlagen fehl. Endlich kommt gegen 11 Uhr eine junge Frau angeradelt - sie ist erstaunt über die dort wartenden Menschen - und wir beginnen kurz danach mit der Übergabe. Der unangenehmste Teil steht uns erst noch ins Haus. Obwohl es in der Beschreibung eindeutig drinsteht, dass da eine Dusche in der Nasszelle ist, ist da eben keine Dusche, was unsere Planung vielleicht ein wenig durcheinander wirft. Die Andeutung guten Willens durch den sofortigen Kauf und die Übergabe einer Solardusche können wir nur mit einem müden Lächeln registrieren .. Die Begriffe "Norwegen" und "Solardusche" werden normalerweise nicht in einem Satz verwendet, es sei denn, man möchte ein wenig mit dem feinen Stilmittel der Ironie spielen! Die Einführung in die Bedienung des bekannterweise 22 Jahre alten Fahrzeuges ist schnell getan. Zu schnell, wie sich später herausstellt, denn wie der Warmwasserboiler einzuschalten ist, war nicht Bestandteil. Der Wassertank ist nicht ganz dicht und tropft die ganze Zeit - die Anzeige seines Füllstandes funktioniert nicht, die Dieselklappe ist - genauso wie die Seiten-Eingangstür nicht verschließbar. Hm! Die aktuelle Beschreibung vom Bert unter http://paulcamper.com/camper/bert/ beinhaltete am 19.07.2014 (also einige Zeit nach unserer Rückkehr und nach schriftlicher Benachrichtungung des Vermieters) immer noch wie folgt die mit roten Kringeln eingekringelten Dinge, die zum damaligen Zeitpunkt definitiv so nicht korrekt waren!:

Na gut, wir sind in diesen Dingen erprobt und durch die Hütte in Thüringen erfahrene Outdoor-Aktivisten .. wir schaukeln das schon.

Dann noch schnell den Aldi niederbrennen, den wir erst mit dem Navi wiederfinden und dann schnell noch einmal beim Vermieter anrufen, da wir die Campingstühle für draußen - gemeinsam mit den Warnwesten und der Parkscheibe - nicht eingepackt haben. Das hat dann wenigstens geklappt und und wir fahren aus dem Ort nun endlich (gegen 15 Uhr) raus - und sind sofort in Dänemark. Das Auto ist eine Rakete, aber das wussten wir ja voher schon, denn wenn 65 kleine Pferde einen Koffer mit dem cw-Wert einer nach vor geöffneten Halbkugel schleppen sollen, da haben die alle ordentlich zu tun. Der Saugdiesel tut aber auch auf der Autobahn fleißig seine Arbeit, wobei er dabei eher nicht geräuschgedämpft zu Werke geht und bei 110 km/h seine nicht vorhandene Spritzigkeit endgültig verliert. Lastwagen zu überholen geht nur mit einem Plan, mit Anlauf und gutem Augenmaß für den richtigen Zeitpunkt.

Der Tank ist erstaunlich und erschreckend schnell leer (der war bei der Abfahrt niemals richtig voll) und an der Tankstelle muss ich mich erst mit den dänischen Tankgewohnheiten vertraut machen. Erst raten, wieviel man braucht, dann einen Schein kaufen, an der Säule den Schein einlösen, tanken und den nicht verbrauchten Teil nach einem erneuten Anstehen in dänischen Kronen auszahlen lassen. Eine seltsame Art, aber eben anders. *seufz*

Bei diesem Tempo und dem Lärm zieht sich die Fahrt ganz schön in die Länge, doch irgendwann sind wir an dem Leuchtturm "Rydberg Knude Fyr", der in den - von Menschen im Versuch, die Sandwanderung aufzuhalten - selber geschaffenen, mächtigen Sanddünen versinkt und wohl in den nächsten Jahrzehnten ins Meer stürzen wird. Wir wandern auf die Dünen, sitzen im Schein der untergehenden Sonne und tappen dann zurück zum "Bert". Der Versuch, den Vermieter telefonisch zu erreichen ("Ihr könnt immer anrufen - bei Tag und bei Nacht!"), weil der Warmwasserboiler einfach nicht in Betrieb zu bekommen ist, scheitert leider kläglich. Der Stellplatz ist groß und am Abend sind wir die Einzigen auf dieser Wiese mitten im nirgendwo. Es ist gerade - jetzt, wo ich diesen Text schreibe - fast Mitternacht und der Himmel ist hell wie ein Morgenrot. Unglaublich!

Auf zu den Bildern :)