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Angelhakentour - Tag 2: Lauda-Dinkelsbühl

2.Tag Lauda-Dinkelsbühl

Punkt 7:30 weckt mich die Harfe von Franks Ei-Phone, während mein Mobiltelefon noch schlief und sich insgeheim schon die digitalen Hände ob der Freude des bevorstehenden Weckvorgangs rieb - ich war aber schon wach und verhinderte so weitere Aktivitäten nach einer Nacht, in der Frank sämtliche Baumbestände des Laudaer Stadtforstes niedergemäht hatte - von ungefähr 10s nach dem Gutenacht-Gruß (nicht Kuss!) bis zu eben jener Harfe:)

Frühstück gibt's von 8:00 bis 8:30 mit der Wirtin und dem Zimmermädchen1 - mit Hirschgeweih hinten auf der Jeans. Der Wirt war wirklich nett und zuvorkommend, das Frühstück ausreichend und Punkt 9 Uhr ging's los. Lockeres Einrollen und immer der perfekten Ausschilderung nach, bis wir in Tauberrettersheim kurz mal die Spur verloren und nach kurzer Diskussion und dem Studium der alten klassischen Papierkarte wieder auf den richtigen Weg zurückfanden. Alle Brücken haben einen tauben Bischof als schutzpatronatische Gallionsfigur zur Seite gestellt. Mal mittig, mal randig, mal groß und mal klein, aber immer da!

In Röttingen kamen wir bei Kilometer 36 (nach 1:48h treten mit einem 20 km/h Schnitt und einer aktuellen Tagesmaximalgeschwindigkeit von 36 km/h und lässigen 184 Höhenmetern in den Beinen) und strahlender Sonne am Eiskaffee Roth an, wo wir von der netten Verkäuferin sehr gut versorgt wurden und unter dem Sonnenschirm Schutz vor dem einsetzenden Schauer (Frank sendet Bild gegen 24.09 11:50 "Wetter online Bayern") fanden. Frank zeigte noch einen besonderen Einsatz, als er sich beim Setzen den Strohhalm meines "Latte" ins Auge piekte. Eine Spätfolgenanalyse wird später geschehen müssen. Die nette Verkäuferin bedeutete uns noch, dass es bis Rothenburg so ziemlich hügelig wird und sie hatte wirklich recht. Viele kleine Steigungen und Schotterstücke hielten uns ziemlich auf. Die Krönung war nicht etwa die 2km lange, nasse und mit Asphalt sowie mit Schafscheiße überzogene Huckel-Strecke, sondern der massiv uns entgegenblasende Föhn. Dass wir in nach Rothenburg *OB*2 der Tauber hochgezogen wurden, nur um uns zum zweiten Mal die Ausschilderung zu entfernen, war eher ein Nebenschauplatz. Hey Wahnsinn, hier ist alles neben Deutsch auch in Japanisch, Chinesisch und Koreanisch ausgeschrieben!

Wir fuhren dem Nepp flüchtend weiter und in Bockenfeld war die Ausschilderung wieder weg, was uns zur Straßenfahrt in Richtung Schillingsfürst zwang, wobei wir in Diebach an der geschlossenen Postschenke pausierten. Das war dringend nötig, denn nach 78km in 4:05h mit einem 19er Schnitt (Berge, Wind!) und 563Hm war die Grenze des entspannten Radelns bereits etwas überschritten. Wir hätten etwas früher Pause machen sollen, wollten uns aber dem ungesunden Tourismusrummel nicht aussetzen. In Schillingsfürst gab's bei der Bäckerei Rohn ein oberlecker Roggenbrot mit Wurst gegen den aufkommenden Hungerast.

Auf der Weiterfahrt sinnierte der Frank über das Schreiben eines Buches über die psychologische und emotionale Seite eines spontan in der Bäckerei angebotenen Wurstbrots, während ich mir Gedanken darüber machte, dass die Verkäuferin sich fast entschuldigte, dass sie nicht aus Schillingsfürst käme und dass sie hinter der Grenze wohne würde - 20km weiter westlich in Baden Württemberg .. Au Mann! Auf einmal war da wieder der Radweg der Romantischen Straße ausgeschildert und dann kam eine längere - wieder mal sehr spärlich ausgeschilderte - Bundesstraßenetappe. Bei der Straßenplanung wird meist wenig Rücksicht auf die Beine von Radfahrern genommen, aber uns wurde nach 10km beim Runterziehen auf einen richtigen Radweg schnell klar, dass das Fahrradwegplaner auch nicht unbedingt tun!

Irgendwann in Feuchtwangen verlor sich kurz wieder die Spur, doch dann stand da auf einmal "Dinkelsbühl 11km" und wir zählten die verbliebenen Körner in den Beinen durch (das war schnell geschehen) und dann waren wir - nach 135km und 5:55h mit 22,8 km/h Schnitt sowie einem sehr sportlichen Vmax 79 km/h (mein Rad wurde dabei leicht instabil) und 900 Höhenmetern - da! Nettes, altes Hotel "zum Eisenkrug", freundlicher Empfang und alles super in Schuss!

Eine ausgiebige Dusche und eine kurze Erholung. Wir hätten statt der Radwäsche die Massage buchen sollen. OK, das mit der Radwäsche war ein Scherz! Danach geht's durch Dinkelsbühl und die Stadt ist touristisch hervorragend erschlossen. Das "neue Rathaus" von 17hundert Hustensaft ist nett und von der Stadtmauer sieht die Stadt wirklich pittoresk aus. Im Eisenkrug gibt's ein kurzes Happie und lecker Weißbier.





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Tageskilometer 118 km
Tourkilometer 176 km
Tageshöhe 900 Hm
Tourhöhe 1304 Hm
Fahrzeit 5 h 55m
Schnittgeschwindigkeit 19,3 km/h
maximale Geschwindigkeit 79 km/h

Bergradfahrer Klassifikationen (außer Wertung!):


1) Für Frank: Ja, genau *dieses* Zimmermädchen, welches bei uns beiden für geschäftsmäßige Contenance sorgte!
2) Das "ob" bedeutet hier "über", was dem geneigten Radfahrer meist ein kurzes Stirnrunzeln ist Gesicht zaubert :).