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Angelhakentour - Tag 1: Würzburg-Lauda

1.Tag (halb) Würzburg - Lauda

War ich gestern doch noch am Bahnhof und hol mir die - online nicht bestellbare - Fahrradkarte, schaue lässig locker nach dem Bahnsteig und stellte fest, dass der Zug morgen 10:56 von Gleis 5 abfahren würde. Kein Problem! Als ich am Morgen tiefenentspannt und geduscht - den frischen Brötchenduft in der Nase und das Röcheln der sicher bald verendenden Kaffeemaschine im Ohr - schnell nochmal nach den Bahnsteigen in Neumarkt und Nürnberg schaute, fiel mir die Ankunftszeit 10:52 in Neumarkt ins Auge.. Ich hatte die Wahl: mit meiner Frau bei Brötchen und Kaffee über die überlichtschnelle Agilität der Agilis (für die Unkenntlichen: das ist der Betreiber des Regensburger Sterns) zu schwadronieren, oder - naja, 5 Minuten später hatte ich alles (was ich am Abend zuvor schon verpackt hatte) im Auto und wir bretterten über die Autobahn zum Bahnhof :). Für das Holen einer "afrikanischen Kaffeespezialität1" am Morgen reichte die Zeit gerade so noch und so etwa am Hauptbahnhof von Mausheim kehrte nach der ersten Schnitzelsemmel die Ruhe in mir ein und der Bahnhofsvorsteher von Batzhausen sah nur noch die letzten Krümel des zweiten Schnitzels in mir verschwinden.

Die Anschlüsse in Neumarkt/Opf. und Nürnberg Hbf klappen perfekt und im Zug nach Würzburg hab ich nette Unterhaltung. Dank der modernen und mobilen Fernsprechtechnik weiß ich schon, dass dem Treffen in Würzburg wohl - außer vielleicht eine Schafsherde - nichts mehr in den Weg gestellt werden kann. Ja, früher war das aufregender - da hat man sich mit seiner Freundin per Brief irgendwann irgendwo abverredet und hat dann, als klar wurde, dass es sich um den falschen Tag handelte, eine Republiksreise unternommen und sie dann mehr oder weniger zufällig am dritten Weihnachtsfeiertag 1988 gegen zwei Uhr in der Früh am Dresdner Hauptbahnhof erwischt. Jaja, so was ging!

Treffen pünktlich 13:30 am Bahnhof, sofort erkannt, Frank hat sich kaum verändert, maximal ein klein wenig rundlicher ist er geworden, was aber leider auch auf mich zutrifft. Nach der erotischen Einlage des Umziehens vom Frank direkt vor dem Würzburger Hauptbahnhof fahren wir ab 13:50 der Sonne und der Ausschilderung "Tauberbischofsheim" nach, sprechen ein eingeborenes Pärchen an, doch bitte ein Startbild zu machen (dieser Wunsch wurde erfüllt) und verlieren prompt 100m später die Linienführung und finden diese erst zufällig - als kleingedruckter Hinweis auf einer hergelaufenen Main-Radwegetafel verschämt in einer Ecke kauernd - wieder.

Nach 10km haben wir schon die ersten 200HM aufgelesen. Die Geschichte mit der Europäischen Wasserscheide wird dummerweise genau in einem Aufstieg aufgewärmt und zur Strafe kommt auch gleich noch ein 16% Aufstieg hinterher. Na das kann ja lustig werden! Ich wusste gar nicht, dass mein Tacho auch einstellige Werte anzeigen kann! Doch fast alles bessert sich, als wir das "liebliche Taubertal" erreichen, nur die Cappu-Versorgung nicht .. Die Bäume hängen voller Äpfel und das Tal ist wirklich "lieblich!". Wir stellen fest, dass es hier wohl so schön ist, weil es das Frank-Enland ist, aber ich gelobe, mich bei den Kalauern zu bessern :). Der Ausflug in den Ort "Hochhausen" hoch über der Tauber führt schlussendlich wieder hinab zum Radweg und das Schild "'s is uff!" zeigt an, dass es gegen 15:47 bei 1:52 am km 35, Vmax57,5 und 367HM Zeit für den ersten kulinarischen Genuss ist.

Wir haben heute ja noch jede Menge Zeit. Frank gibt alle Kekse mannhaft an die Bedienung zurück (*heul*) und ich entschließe mich spontan, der asketischen Askese zu entsagen und genieße den Keks als erste Mahlzeit seit dem Frühstück. Es wird langsam frisch und so ziehen wir uns die Windstopper über, radeln gegen den steifen Südwind und sind unsicher, ob wir nicht wie durch Zufall an Lauda vorbeiradeln, doch statt Lauda zu verpassen, passieren wir die Tore der Stadt Lauda und nach einer kurzen Suche finden wir auch das Hotel am Marktplatz, in dem wir wirklich sehr freundlich aufgenommen werden. Die Uhr zeigt heute moderate 58 km in 2:33 (Schnitt 22,7), wobei sich die 404 Höhenmeter nur auf den ersten 20km aufsammelten und dort - die alte Radlerweisheit "wo es hochgeht, geht's auch wieder runter" bestätigend - auch das Vmax des Tages mit 57,5 erzeugten (allerdings bergab:).

Die erste Wirtschaft in Lauda hat zu, bei der Zweiten denken wir noch, das wir nicht meckern sollen, weil es vielleicht die Letzte sein sollte, doch nicht nur diese wollte uns nichts mehr geben, sondern auch der "Stern" verweist uns rüde auf die nächste Wirtschaft "Wiegand", die dann doch angenehm war und leckeres, kalorienfreies Essen anbot. Es gab ein halbes Bier für jeden und dann gings in die Unterkunft zurück.





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Tageskilometer 48 km
Tourkilometer 58 km
Tageshöhe 404 Hm
Tourhöhe 404 Hm
Fahrzeit 2 h 33m
Schnittgeschwindigkeit 18,5 km/h
maximale Geschwindigkeit 57,5 km/h

Bergradfahrer Klassifikationen (außer Wertung!):


1) Latte Macchiato Togo!

PS: Im Ulmer Hauptbahnhof sah ich dann eine Karikatur dazu: Café to go - kaputt!!