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Nee, nicht schon wieder, oder? Doch, es ist 07:30 Uhr und Jaqueline werkelt schon in der Küche, um uns gegen 8 Uhr mit einem Frühstück glücklich zu machen. Da draußen ist heute richtiges Kaiserwetter, doch irgendwie sind Beine, Arme und Nacken schon müde, bevor der Tag anfängt. Also ideale Bedingungen für das, was wir heute so alles vor haben.
Schnell noch ein wenig Geld holen, bis zur Mutterbergalm mit dem Auto auf 1750m zur Talstation der Stubaier Gletscherbahn gekurvt und am Seil bis dicht unter die Dresdner Hütte (die eigentlich keine Hütte, sondern ein Berghotel ist) geschwebt. Unsere Frage nach einem Zimmer wurde abschlägig beantwortet und das Lager wurde angeboten. Na gut, dann müssen uns die Anderen eben im Lager aushalten und mit diesem Gedanken stehen wir plötzlich in einem Zimmer, welches mit 3 komfortablen Doppelstockbetten und fließendem warmen Wasser im Zimmer ausgestattet ist.. darf ich mal kurz einen Blick in das werfen, was die hier als "Zimmer" bezeichnen?
Nach einem kurzen Espresso machen wir uns auf zum Einstiegsbereich der beiden Fernau Klettersteige, wohl wissend, heute der der Fernau Express fällig ist, der beschrieben wird als
<zitat quelle="www.klettersteig.com">
Ein Sportklettersteig der Superlative, das ist der jüngste Spross im Bunde. Der derzeit wohl schwierigste Klettersteig in Tirol zeichnet sich durch eine konsequent extreme, Klettertechnik fordernde Routenführung aus. Griffe/Tritthilfen gibt es nur im Kamin und beim Überhang. Leisten, Bänder, Risse werden geschickt genutzt. Reibungskletterei im kleingriffigen Granit und die meist vertikalen Abschnitte verlangen Können und Kraft. Kurz: Ein Klettersteig, der den Experten vorbehalten bleibt. Es gibt keinen Notausstieg, für Kinder nicht geeignet.
</zitat>
Aber die Rahmenbedingungen sind prima! Eine Topo haben wir schon mal aus der Ferne gesehen und auf dem Weg zum Berg gehen mir Wörter wie "Überhang", "Kamin", "kaum Tritthilfen" durch den Kopf.
Im Klettersteig selber bleiben solche Gedanken aus, denn für andere Sachen als wunderbare Kletterei im Granit und Andrenalin pur bleibt eigentlich kaum Zeit. Vielleicht kommt einem zwischendurch die Namensanalogie Inferno express in den Sinn, aber die beste Einschätzung brachte der Gert oben so ganz nebenbei beim Verspachteln des Gipfelkäses bei der Gipfelpause mit aufziehenden Wolken am Hauptkamm: "Mein Körper lief auf 250%, aber an Sex habe ich keine Sekunde gedacht...". Bleibt noch zu erwähnen, dass das Ei-Experiment (siehe Fotostrecke) die erwarteten Ergebnisse bestätigt hat.
Was man (zusätzlich zur normalen Ausrüstung für einen Klettersteig) empfehlen kann: Kletterschuhe vielleicht (mit Bergschuhen im Rucksack für den Rückweg, sonst kann man aber auch den normalen Fernau zurückklettern;), aber gute Bergschuh sind voll ok (und wenn, dann Pflicht!). Eine Bandschlinge mit extra-HMS sei empfohlen, damit man sich mal zwischendurch einfach so zum Ausruhen sichern kann :) Ein Seil, wie anderswo empfohlen, halte ich für eher hinderlich (doch im Notfall vielleicht hilfreich), denn wer nicht im Klettersteigen wirklich fit ist, sollte sich über den "normalen" Fernau Klettersteig (C/D) herantasten. Sollte der gar kein Problem darstellen, dann auf in den Fernau Express *grins*!
Als wir wieder an der Dresdner Hütte waren, war auch unser Blutdruck wieder normalisiert, doch das Grinsen in unseren Gesichtern war nicht wegzuzaubern. Wir hatten nun noch ein wenig Zeit bis zum Abendbrot und so schlappten wir noch einmal zu den Fernau Klettersteig-Einstiegen und ein kleines Stück weiter sind ein paar Übungskletterrouten im 4ten bis zum 7ten Grad im Granit. Aus der Ferne vermutet man bei den Wänden wohl eher die Unmöglichkeit des Besteigens. Hier sind wir also zum ersten Mal eine Granitplatte hochgekraxelt *schon wieder grins*!.
Da wir uns eine Halbpension gegönnt hatten, kamen wir in den Genuss eines richtigen Essens, der Abend verflog mit Gesprächen und verschiedenen Kaltgetränken und die Nacht war sehr erholsam, da nur Gert und ich in dem "Lager" waren ... *pruuuust, Lager!*.