Home | Bergradfahrer | Touren | Regenwetter | Impressum | Datenschutzerklärung

- [ allgemein | Babelfish | Merkwürdiges | >Verschiedenes< ]

-- [ vorheriger Tag | Berichtsübersicht | Tagesbericht | Tagesbilder | Tagesvideos | nächster Tag ]

Schweizer Sporttage 2007 - Tag 4: Bergradfahren

Wenn man einen solchen Tag wie den Gestrigen hinter sich gebracht hat, dann ist man froh, wenn man auch mal recht normal ausschlafen kann. Nachdem klar war, dass das Wetter heute nicht wesentlich besser werden würde und der Gert sich in der Aussichtslosigkeit der verschiedenen Ausreden bewusst wurde, war auch die Zeit des Trödelns vorbei. Da ebenfalls absehbar war, das der Migros auch in der Schweiz nicht am Sonntag bereit wäre, seine Waren zu verkaufen, mussten nach dem Einsacken der benötigten Radlklamotten und -utensilien noch diverse kleine Einkäufe erledigt werden, wie z.B. Käse aus dem kleinen Laden der lokalen Käserei in Fruthwilen oder auch den kleinen Notwendigkeiten wie Schokolade, Knochen und Rehpfeffer (sooo lecker!) aus dem gerade im Umbau befindlichen Migros in Wil.

Der Ort Lichtensteig liegt malerisch im Toggenburg eingebettet zwischen Bergen, die dort nicht die 1500m erreichen. Der Zeitpunkt war gekommen und der Gert stieg auf das mein Rad, mit dem er sich mit den Klickies vom Josh verband, während ich Joshs Zauberrad besteigen durfte. Nach dem kurzen Stich im Tal nach Wattwil ging es mit 5% bis 10% Steigung erst eine zusehends schmaler werdende Strasse und dann einen Fahrweg immer bergauf. Auf einmal war Schluss mit lustig und die Steigung ging mit einer Beton- und Schotterpiste auf 14% bis 15% hoch. Die Höhenmeter zogen vorbei und dann war der Pass bei 1300m erreicht. Es war kalt, windig und die Wolken waren um uns, was sofort Jackenpflicht einforderte. Die Hütte am Grüzzegg ist für uns wie eine Oase im Nebel.

Beim Vertilgen eines Schübli (eine herzhafte schweizer Wurst) kamen die Lebensgeister wieder und wir fragten zwei Radler wegen dem weiteren im Nebel schwer zu findenden Weg zurück in Richtung Lichtensteig. Die beiden (welche vom Verein "RC Kirchberg" waren), meinten übereinstimmend "gut fahrbarer Weg und dann ein absolut machbarer Trail mit Tragestrecken". Ich weiss schon, was unsere Helden mit "gut fahrbahr" meinen und dachte mir so meinen Teil.

Der gut fahrbare Weg erweist sich als durchgeweicht und teilweise dick mit glitschigem Laub bedeckte Grobkiesel-Piste. Ich entscheide mich gegen den dann weiterführenden "absolut machbarer Trail" und wir wählen nicht zuletzt wegen der entsetzten Gesichter der Wirtsfrauen der "Schwämmlihütte" den Fahrweg, der es dick hinter den Ohren hatte und steil über wetterbedingt schleimige Pisten und Wiesen (auch durch Kuh-Hinterlassenschaften) führte. Die Restabfahrt ging dann im Schuss zurück nach Lichtensteig. Erst in Lichtensteig bemerkte ich, dass wir im falschen Tal zurückgefahren waren, was dem genuss allerdings keinerlei Abbruch tat.

Am Auto angekommen, standen nach 2 Stunden Fahrzeit mit Vmax 60 und Hmax 1312m ziemlich genau 750Hm und 20km am Tacho. Bei einer durchschnittlichen Steigung von 9% und einer maximalen Steigung 22% darf das als Einstiegstour für den Gert schon unter "alle Achtung" eingestuft werden. Die Rückfahrt nach Fruthwilen gestaltete sich problemlos und kurz vor dem Ziel spitzte sogar die Sonne am Horizont unter der tief hängenden Wolkendecke hervor. Die Jana hatte ein Raclette vorbereitet, welches wir lange genossen. Dann schauten wir noch unter wildem Gackern "Schwarze Katze, weisser Kater" an, der von mir als sehr sehenswert eingestuft wurde, während die Muskeln unter wilden Zucken ein Ende der Schweizer Sporttage 2007 einforderten!