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Nach einem wilden Arbeitstag mit viel Umziehen und Rumfahren ergab es sich am Ende doch, dass ich zum Treffpunkt radeln konnte. Voller Elan kam ich rechtzeitig und gut gelaunt an, um dort bereits vier weitere Willige vorzufinden, die dann noch durch Lancelot und den Schreiberling Iso, der das Los des Schreibenden nicht nur zog, sondern später auch durch mehr oder weniger freiwillige Herausgabe eines Freibiers an einen Freiwilligenden herausrückte. Also Los!
Die mit sieben Radelnden breit gefächerte Runde folgte dem Iso auf dem anfangs ausufernd breiten und ab der Mariaorter Eisenbahnbrücke durchweg asphaltierten Stockentenweg bis zur Sinziger Brücke und auch darüber hinweg, wobei wir liebevoll den uns entgegenkommenden Joggenden (Na, habt ihr schon gemerkt, wie ich mich an der aktiven Teilnahme am Genderwahnsinn versuche?) Platz machten, so wie wir sicher auch alle alles für jede unseren Weg kreuzenden Katze (oder heißt das "Katzenartige"?) tun würden. Iso führte uns zu meinem Erstaunen nicht etwa auf dem "Rieglinger Trimmdich", sondern ein Stück auf der Eilsbrunner Straße entlang und hinauf und just in dem Augenblick, als die Ersten von uns begannen, den Asphalt- und Schotteranteil mitzurechnen, brach er mit uns nach links ins Unterholz und die Gespräche verstummten am sich etwas ziehenden Aufstieg, der sich leider nur selber zog und uns das Ziehen in den Wadln selber überließ.
Weiter oben stellten wir fest, dass wir gar keine Winterwampe dran haben, sondern dass einfach unser Brustkorb zu klein ist und die große Lunge nach unten rausdrückt. Mir fiel sofort in diesem Zusammenhang mein Telefonlungenflügel ein, den ich auf der Reise das eine und andere Mal durchaus in Anspruch nehmen musste, um nicht nach einigen Minuten der anaeroben Phase unaerob vom Radl zu kippen. Da wir alle ja irgendwie mit der Anaerobie zu tun haben, schlug ich den Begriff Anaerobie mal nach und da fiel mir sofort der Satz "Anaerobe ... Organismen sind die ältesten Formen des Lebens auf der Erde" ins Auge, dem ich keine weiteren Informationen hinzuzufügen gedenke, außer vielleicht das Zitat "Alles an ISO ist aus den 50ern... sogar das Radl!".
Wir traten auf schönen, bekannten und bereits jetzt schon zuwachsenden Wegen dahin, bügelten ein paar schnuckelige Trails hinuntern und kamen erst an der Zillen..., nein Züllen..., nein Zuylen (*ha*!) Kapelle, deren Namensursprung mir auch nach der nur wenige Sekunden dauerden Recherche beim Wiki Peter nicht zu erschließen war, wieder ernsthaft zum stehen. Zwischendurch schien der Holzwurm die Orientierung zumindest teilweise verloren zuhaben, denn im Delirium des Sauerstoffmangels versucht er uns anhand des Sonnenstandes und der Tatsache eines existierenden Jäger-Hochstandes falsch zu verorten, was aber an des Guides Ortskenntnis (zuver-) lässig abprallte.
Ab der Kapelle zog uns der Iso nicht etwa auf dem kurzen Weg auf die Mattinger Hänge, sondern auf dem Jägersteig Richtung Lohstadt, nicht ohne uns wieder die Eleganz der durch den Harvester (einen der Sorte von John Deer konnten wir sogar in der freien Wildbahn beobachten) gepflegten Waldwege vor Augen und Reifen zu führen. Auf dem Weg parallel zur Donau entlang entspannten wir uns zusehends, stellten aber fest, dass wir wohl die Brillen in Zukunft zu Hause lassen könnten, denn die Sache mit den Insekten hat sich wohl erledigt. Die daraus entstehenden Konsequenzen haben wir nur kurz angeleuchtet und dann aufgrund des erhöhten Panikpotentials wieder ruhen lassen. Für Interessierte wären die Stichworte Biodiversität, Insektensterben besorgniserregend und Insektensterben-Lüge sicher genau so interessant, wie die Hinweise zur der in einem der verlinkten Beiträge angesprochenen Manipulation des Wikipediaeintrages zum Thema Insektensterben aus Sicht der jeweiligen Interessengruppen. Wir sollten die Sache im Auge behalten .. also nicht die Insekten!
Der Iso schaffte es, die nun aufkommenden Gespräche über Sinn und vor allem Unsinn des Fledermausmonitoring an Windradgondeln über von Glyphosat-verseuchten Feldern zum Erliegen zu bringen (Feld+Glyphosat=>0*Insekten; 0*Insekten => 0*Fledermäuse => vorhersagbare 0 beim Monitoring), indem er uns den Weg hinauf zur Möseleiche (an der scheinbar noch keiner von uns gemöselt hat - nicht mal heimlich!) zwang. Die letzten 20 aufsteigenden Meter waren die vorlaufende Strafe zur nachlaufenden Belohnung durch den schnuckligen Trail nach Sinzing hinunter, wo wir im Gewirr der links-rechts-Kombinationen einmal den Gü50++ verloren und doch wieder irgendwie einfingen. Auf der nun flach dahingleitenden Etappe durch Sinzing kamen wir an Schildern "rechts vor links" vorbei - das ist ja mal wieder typisch!
Der Hirsch nahm uns auf, doch die beiden Bedienenden waren mit der Situation scheinbar ernsthaft überfordert. Die Bestellung zog sich (bei relativ wenigen Gästen) so dahin und der Gü50++ sagte dem an der Brücke an uns vorbeiradelnden Maulwurf Wolfgang Bescheid, der dann noch zu uns stieß. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch immer kein Bier (welches zu anderen Tischen als Einzelglas getragen wurde. Das muss man sich in einem bayerischen Biergarten erst mal vorstellen können!!) und keine Speisen und die Dunkelheit zog gemeinsam mit der abnehmenden Temperatur langsam über uns her. So hätte der Abend bescheiden wie immer ausklingen können, doch das nächste Unheil nahm seinen Lauf, als der Krümel und der Lance der schüchternen Einladung des Iso auf ein Stück frischen Rhabarberkuchens (Isos Aussage war "mein Rhabarber wächst unglaublich stark...", was wir uns aber im Detail nicht nachzuprüfen wagten) genauso freudig Folge leisteten, wie der Santa und ich.
Der Rhabarberkuchen (Da fällt mir doch glatt die Rhabarberbarbara aus der Rhabarberbarbarabar ein) war noch so heiß, dass wir uns fast die Zunge verbrannten (Sorry Iso, dass wir so wenig übriggelassen haben!), der Espresso war lecker und neben Obatzt'n und Bärlauch-Pesto gab es Bier und Gespräche über Haustiere und deren Haltung. Die IsoLAB hat ein großes Herz für all die Viecher und die Kontroversen über die unterschiedlichen Sichten zum Thema "Hund" zeigten sich unter anderem in den Ansichten über die aktuelle Hundeattacke in Hessen und der Lance scheint kein inniger Freund dieser Art von Tier zu sein. Nach erheiternden Geschichten über Kompromisse in Partnerschaften ("Meine Feundin will eine Katze. Ich will keine Katze. Wir haben einen Kompromiss geschlossen und haben jetzt eine Katze!") und die familiären Wege der Anschaffungen von Haustieren zeigte es sich, dass IsoLAB *fast* alles für die Katz tun würde (tja Iso, Pech gehabt .. eben nur für die Katz!).
Ach ja: schlussendlich muss man wohl annehmen, dass all die vielen Anstiege, das Japsen und die raushängende Zunge dank des Rhabarberkuchenangriffs vom Iso auch für die Katz waren.
Eckdaten und einen "Dreck" gibt's vom ISO, wenn er aus seinem Geheimtrainingslager wieder zu uns gefunden hat :)
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